Wenn Vertreter einer Sicherheitsorganisation, eines Automobilherstellers und eines Zulieferers darüber sprechen, wie der Zugang zu im Fahrzeug erhobenen Daten geregelt sein sollte, dann sind sie nicht immer einer Meinung. Zu beobachten war dies im zweiten Webcast unserer neuen Reihe "Automobilwoche TALKS BUSINESS".
Als Gäste waren zugeschaltet Sabine Scheunert, Vice President Digital/IT für Marketing/Sales bei Mercedes Benz, dazu Jann Fehlauer, Geschäftsführer Dekra Automobil und Werner Köstler, Leiter Strategy & Business Development im Geschäftsfeld Vehicle Networking and Information bei Continental. Sie sprachen über das Thema "Sicherheit als Geschäft – Wem gehören die Daten im Auto?"
Und im Laufe der Diskussion wurde relativ schnell klar, dass vor allem Dekra als Sicherheitsorganisation andere Vorstellungen von der Überprüfung von Daten hat als etwa die Autohersteller. So forderte Jann Fehlauer einen umfassenden Zugriff auf die Daten, nachdem ein Auto einmal auf der Straße ist. Dabei sollen die Daten auf einer unabhängigen Plattform (Trust Center) treuhänderisch gespeichert werden, damit der Zugriff für autorisierte Dritte bei Bedarf möglich wird, etwa für ein Gutachten nach einem Unfall.
Sabine Scheunert dagegen verwies auf das Konzept Nevada Share and Secure des VDA, bei dem der Zugriff von Dritten auf Server der Hersteller sowie neutrale Server geregelt ist. Damit würde dem Interesse der Kunden an einem geschützten Datentransfer an Dritte Rechnung getragen. Wenn ein Fahrzeug im Betrieb sei, müsse der Kunde entlang der Datenschutzprinzipien Transparenz und Selbstbestimmung nach wie vor jederzeit wissen und darüber entscheiden können, wer welche Fahrzeugdaten erhielte. Gleichzeitig berücksichtige das Konzept aber auch die Interessen Dritter.
Für Werner Köstler von Continental spielt Sicherheit schon bei der Entwicklung eines Fahrzeugs eine zentrale Rolle. "Wir nennen das Security by Design", sagt er. Dazu gehört beispielsweise, sicherheitsrelevante Bereiche voneinander zu trennen. Später komme dann darauf an, die Daten unter anderem durch regelmäßige Software-Updates zu schützen.
Die ganze Diskussion sehen Sie hier: