Den Weg des digitalen Vertriebs haben Hersteller und Händler bereits eingeschlagen. Mit der Virus-Krise gewinnt die Entwicklung weiter an Geschwindigkeit. Dabei gilt es für beide Seiten umzudenken und Bremsklötze aus den vergangenen Jahrzehnten endlich abzustreifen.
Audi hat die ersten Schritte gemacht. Im Mai eröffnete die Marke aus dem Volkswagen-Konzern ihren Onlineshop. In den nächsten Monaten will Audi das Angebot auf alle seine Händler ausrollen. "Bis Jahresende wollen wir alle 350 Audi Partner angeschlossen haben", kündigte Martin Wallenborn, Leiter Business Development Markt Deutschland bei Audi, an. Der Erfolg des Angebots hänge vor allem von Darstellung und Funktionalität ab. "Ist es für den Kunden einfach, steigt die Akzeptanz."
Dabei ergänzen sich die On- und Offlineangebote im Vertrieb. Seine Suche nach einem neuen Fahrzeug startet der Kunde meist im Internet. Bei der Bleker Gruppe hat er die Chance, den Kaufprozess auf Wunsch digital bis zum Ende zu führen. Aber "wir haben bewusst einen Medienbruch eingebaut", erläutert Christian Voßkamp, Geschäftsführer Bleker Gruppe. So kommt der Händler direkt mit seinem Kunden ins Gespräch.
Für Thomas Peckruhn, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Liebe Gruppe und Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), ist der Preis nicht das entscheidende Kriterium beim digitalen Vertrieb. Reaktionsgeschwindigkeit, Kompetenz am Telefon und Übergabe seien wichtige Aspekte. "Das lässt sich allerdings nicht in den normalen Strukturen abbilden, dafür ist ein extra Team notwendig."