Im Prozess um den Audi-Dieselskandal hat das Landgericht München dem früheren Vorstandschef Rupert Stadler bei einem Geständnis und einer Zahlung von 1,1 Millionen Euro eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt. Verteidigung und Staatsanwaltschaft hätten sich aber eine Woche Bedenkzeit bis zum 3. Mai erbeten, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Weickert am Mittwoch.
Stadler hatte jahrelang seine Unschuld beteuert und war davon auch in dem seit zweieinhalb Jahren laufenden Prozess nicht abgerückt. Aber nach vorläufiger Einschätzung der Wirtschaftsstrafkammer dürfte er spätestens im Juli 2016 erkannt haben, dass die Abgaswerte von Dieselautos manipuliert gewesen sein könnten. Statt der Sache auf den Grund zu gehen und die Handelspartner zu informieren, habe er den Verkauf der Autos weiterlaufen lassen. Daher komme für ihn eine Freiheitsstrafe wegen Betruges durch Unterlassen in Betracht - bei einem Geständnis auch auf Bewährung.