Konsolidierung im Mercedes-Netz: Merbag kauft KBM-Gruppe

Die Konsolidierung im Mercedes-Netz geht weiter: Die schweizerische Merbag übernimmt die KBM-Gruppe, zu der die Alzeyer Automobilgesellschaft sowie die Taunus-Auto-Verkaufs GmbH gehören.

Dadurch baut die Merbag ihre Deutschland-Präsenz um 13 Standorte in Rheinland-Pfalz und Hessen aus. Die Verantwortung für die Betriebe und ihre 900 Mitarbeiter hat Christoph Jolas.

Die Merbag gehört zu den größten Autohändlern in Europa. Nach vollzogener Übernahme gehören ab April 2025 europaweit 63 Standorte zur Gruppe, die dann rund 4100 Mitarbeiter hat.

Im aktuellen Ranking der 50 größten europäischen Autohändler von ICDP steht die Merbag-Gruppe auf Platz 31, nach Platz 40 im Vorjahr. Mit insgesamt rund 36.000 verkauften Fahrzeugen erzielte sie im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa zwei Milliarden Euro. In der Schweiz ist die Merbag hinter Emil Frey und der AMAG-Gruppe der drittgrößte Autohändler.

Das Züricher Unternehmen ist außerhalb der Schweiz auch in Italien, Österreich, Luxemburg und Deutschland aktiv. In Deutschland hat die Merbag bereits sechs Standorte in Trier und der Eifel. Die nun übernommenen Betriebe der KBM-Gruppe grenzen an das bereits erschlossene Vertriebsgebiet der Merbag.

Die Konsolidierung im Mercedes-Handel geht auf allen Ebenen massiv voran. Im September hat die niederländische Van-Mossel-Gruppe den norddeutschen Mercedes-Partner Nord-Ostsee Automobile übernommen. Auch zahlreiche kleinere Partner wechseln den Besitzer oder schließen sich zusammen.

Anfang Oktober gab es laut Mercedes 114 Haupthändler. 21 davon sind eigene Niederlassungsverbünde mit jeweils mehreren Standorten. Dazu kommen 93 selbstständige Händler mit ebenfalls mehreren Standorten. Experten erwarten, dass die Zahl der Haupthändler künftig auf 70 bis 80 sinken wird.

Zudem will Mercedes seine Niederlassungen verkaufen. Im nächsten Jahr sollen die ersten Verträge unterzeichnet werden, hieß es aus dem Mercedes-Netz.

"Grundsätzlich bietet ein solches Vorhaben potenzielle Gefahren der Instabilität, denn etablierte Strukturen werden aufgebrochen – mit ungewissen Auswirkungen für die Leistungsfähigkeit des Gesamtnetzes", sagte jüngst Stefan Reindl, Chef des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA).