"Jetzt geht das wieder los": Was den neuen Volkswagen-US-Chef erwartet

Die Volkswagen Group of America steht vor dem nächsten Führungswechsel: Kjell Gruner wird im Dezember neuer Präsident und CEO, Pablo Di Si verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Die amerikanischen Händler haben sich vorab mit einer Botschaft an den kommenden Chef gewandt.

Konkret stellen sie sich hinter ein Trio von Führungskräften und appellieren an Gruner, diese auf ihren Posten zu belassen. Dies sind: 

• Andrew Savvas, Executive Vice President, Sales and Marketing
• Hein Schafer, Senior Vice President, Product Marketing and Strategy
• Rachael Zaluzec, Senior Vice President, Customer Experience and Brand Marketing

"Das Händlernetz unterstützt Andrew, Hein und Rachael", sagt Charlie Hall, Vorsitzender des Volkswagen National Dealer Advisory Councils: "Wir hoffen wirklich, dass all diese Schlüsselpersonen beibehalten werden."

Volkswagen hatte den Wechsel an der Spitze seiner Nordamerika-Tochter unlängst bekanntgegeben. Die USA gewinnen für die Wolfsburger an Bedeutung, hofft man doch, dort unter anderem Verluste aus dem Chinageschäft kompensieren zu können. Jedoch tut sich Volkswagen mit all seinen Marken seit Jahren schwer damit, in den USA voranzukommen.

Laut VW-Händlerchef Hall haben viele Händler persönliche Beziehungen zu den drei  Führungskräften aufgebaut. Er lobt ausdrücklich ihre Anstrengungen, regelmäßig zu reisen, um sich zu treffen und auf die Sorgen und Prioritäten einzelner Händler einzugehen.

Um seine Befürchtung zu erklären, verglich er die Situation mit dem Sport. "Jedes Mal, wenn man einen neuen Trainer bekommt, wechseln auch einige der Assistenten." Doch das Team, das VW in Nordamerika gerade habe, sei "wirklich stark".

Alle drei Führungskräfte waren persönlich bei der Vorstellung der neuen Generation des Tiguan bei der Los Angeles Auto Show dabei, wobei Savvas eine Ansprache hielt.

Im dritten Quartal verkaufte die Marke Volkswagen in Nordamerika insgesamt 93.271 Neuwagen, sechs Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Im bisherigen Jahresverlauf ist das Wachstum noch deutlicher.

Als Di Si 2022 zum neuen CEO ernannt wurde, war er der 10. Leiter des Nordamerika-Geschäfts seit 1993. Sein Abgang erfolgt nach etwas mehr als zwei Jahren an der Spitze.

"Es gibt einige im Händlernetz, die sagen: 'Jetzt geht das wieder los'", sagt Hall. Die Hoffnung ist, dass es bis zum nächsten Führungswechsel dieses Mal länger dauert.

Gruner tritt sein neues Amt am 12. Dezember an, und es gibt jede Menge Herausforderungen für den neuen Mann.

VW bietet einige der höchsten Rabatte in den USA an, der elektrische ID.4 ist derzeit mit einem Verkaufsstopp belegt, und der Hersteller befindet sich in Verhandlungen mit der Gewerkschaft UAW in seinem Montagewerk in Chattanooga.

Die neu aufgelegte Marke Scout treibt derweil den Direktverkauf an Kunden voran und umgeht damit die Händler, was voraussichtlich rechtliche Schritte nach sich ziehen wird.

VW hatte bis September nur einen Marktanteil von 2,3 Prozent am US-Pkw-Markt; in den ersten drei Quartalen 2023 waren es zwei Prozent gewesen. Das soll besser werden. In Los Angeles erklärte Markenchef Thomas Schäfer Nordamerika zu einer Schwerpunktregion.

Gruner hat Erfahrung in den USA, einige Händler kennen ihn seit seiner Zeit bei Porsche. Das stimmt viele Partner zuversichtlich. "Für uns ist das nur positiv", sagte ein Händler der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News: "Das ist ein guter Schritt."

Hall geht davon aus, dass sich die VW-Händler im Dezember mit Gruner zusammensetzen werden.

Sein Vorgänger Di Si gilt als mitverantwortlich für einige der Fehltritte von VW in den USA. So liegt der Absatz von E-Autos weit unter den Vorstellungen und VW bietet in den USA trotz der boomenden Nachfrage bislang keine Autos mit Hybridantrieben an.

Di Si habe dafür gekämpft, einen Tiguan-Hybrid auf den US-Markt zu bringen, sagte Hall – aber das sei nicht passiert. Dafür habe er "gute Fortschritte in der Logistik" gemacht: "Er hat uns einen neuen Hafen gebaut." Dadurch seien immerhin die Lieferketten heute deutlich straffer.

Dieser Artikel ist zuerst bei der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.