ZDK fordert regelmäßige Reinigung von Klimaanlagen

Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe will die Reinigung von Kfz-Klimaanlagen stärker in den Werkstätten verankern. Zusätzlich zum regelmäßigen Filterwechsel sollen künftig auch Teile wie Filterraum und Kondensator manuell gereinigt werden.

„Das ist kein Hexenwerk, wo am Auto etwas ausgebaut werden muss“, sagte Detlef Peter Grün, ZDK-Vizepräsident und Bundesinnungsmeister, im Rahmen einer Pressekonferenz. Sei der Innenraumfilter entfernt, rechne er mit einer zusätzlichen Arbeit von etwa 20 Minuten. „So haben wir 80 bis 90 Prozent des Systems gereinigt.“

Wenn ein Kunde ein entsprechendes Angebot nutzt, muss er mit entsprechenden Kosten rechnen. Zwischen 70 und 100 Euro würde er die Kosten pro Reinigung ansetzen, schätzte Grün. Das sei eine Größe, wonach man sich richten könne.

Bei einem Fahrzeugbestand in Deutschland von knapp 50 Millionen Pkw könnte auf die Werkstätten bei einer jährlichen Reinigung der Klimaanlagen ein milliardenschweres Zusatzgeschäft hinzukommen.

Grundlage für das Konzept bildet die neue Richtlinie 6032, die der ZDK gemeinsam mit dem Verband der Ingenieure (VDI) herausgebracht hat. Diese soll die Basis dafür bilden, damit Mitarbeiter der Werkstätten Kfz-Klimaanlagen nach dem Stand der Technik reinigen und instand halten können, im Einklang mit dem betrieblichen Gesundheitsschutz.

Zuvor hatten die beiden Verbände einen Feldtest über die Hygienemängel von Lüftungssystemen in Autos durchgeführt. Hier zeigte sich: Als Resultat mangelhafter Wartung und Reinigung reichert sich mikrobiologische Besiedelung, zum Beispiel in Form von Bakterien und Schimmelpilze im Lüftungssystem an. Jedes dritte Fahrzeug wies eine starke bis sehr starke Belastung auf.

„Mit der gesundheitsgefährdenden Verschmutzung der Kfz-Lüftungsanlagen geht auch eine Gefährdung des Kfz-Werkstatt-Servicepersonals einher, das im Zuge der Wartungsarbeiten an den kontaminierten Systembauteilen hantiert“, sagte VDI-Experte Andreas Winkens.