Nach sehr schwachen Quartalszahlen bei Audi in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 rätselt die Branche über die Gründe. Der Premium-Hersteller verzeichnete einen Umsatzrückgang um 18,7 Prozent verglichen zum Januar 2023, sowie einen Gewinneinbruch um mehr als eine Milliarde Euro auf nur noch 466 Millionen Euro. Als Grund nannte Audi unter anderem Lieferengpässe bei V6- und V8-Motoren. Dem Hersteller fehlte offenbar über Monate ein wichtiges Bauteil eines deutschen Zulieferers.
Welches Komponente konkret nicht zur Verfügung stand, wollte Audis Finanzvorstand Jürgen Rittersberger nicht sagen. Lediglich, dass es um ein komplexes Bauteil gehe, das für die Effizienz der Motoren wichtig sei. Daher sei es nicht möglich gewesen, auf Alternativen auszuweichen. Erst im dritten Quartal sei mit einer Besserung zu rechnen. Dazu passt: Nach Informationen der Automobilwoche sind die Modelle mit V6- und V8-Motoren auf dem deutschen Markt seit Mitte März wieder bestellbar.
Doch welches Bauteil verhagelte Audi so massiv die Quartalszahlen? In der Branche zeigen viele mit dem Finger auf den Antriebsexperten Vitesco, die aktuell mit Schaeffler verschmolzen wird. Der Zulieferer liegt seit Sommer 2023 im Clinch mit Audi. Konkret geht es um sogenannte Riemenstartergeneratoren, die das Unternehmen in der Tat speziell für die V6- und V8-Motoren liefert. Das Manager Magazin hatte den Konflikt zwischen den Branchenschwergewichten öffentlich gemacht.