Audi-Chef Gernot Döllner beginnt Umbau der Entwicklungsabteilung

Audi-CEO Gernot Döllner will die Durchschlagskraft der Technischen Entwicklung bei Audi wieder deutlich erhöhen. Im März hatte der ehemalige Volkswagen-Chefstratege deswegen auch den Posten des Entwicklungsvorstands der Marke selbst übernommen. Der bisherige Entwicklungschef Oliver Hoffmann wechselte ins Formel-1-Projekt und verließ Audi im Sommer dann endgültig.

Im Juni berichtete die Automobilwoche dann erstmals über Döllners Pläne, die Entwicklung völlig neu zu sortieren. Kernaspekt der Planungen ist seitdem eine Dreiteilung der Kompetenzen in Strategie, Steuerung und Umsetzung. Jetzt hat Gernot Döllner die Beschäftigten in der traditionell selbstbewussten Technischen Entwicklung in Ingolstadt über seine konkreten Pläne informiert.

Döllner sagte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: "Vorsprung durch Technik und Innovationskraft sind zwei elementare Säulen unseres Produktversprechens. Um unserem Anspruch auch weiterhin gerecht zu werden, müssen wir Audi wieder fit für die Zukunft machen. Jetzt beginnt mit der Implementierung der Matrix-Organisation eine entscheidende Etappe."

Bei der Aufteilung von Strategie, Steuerung und Umsetzung geht CEO Döllner dabei so vor: Die übergeordnete Produkt- und Portfoliostrategie verantwortet Christiane Zorn und berichtet in dieser neuen Organisationseinheit direkt an Gernot Döllner selbst.

Sechs Baureihenleiter sollen fortan die einzelnen Fahrzeugprojekte vom ­Beginn der Entwicklung bis zum Ende des jeweiligen Lebens­zyklus steuern. Sie agieren dabei wie "Unternehmer im Unternehmen". Das Baureihen-Prinzip hatte Porsche 1999 erstmals im Volkswagen-Konzern eingeführt und prak­tiziert es bis heute. Jetzt orientiert sich auch Audi daran. 

Die Technische Entwicklung von Audi übernimmt die Bereitstellung der zuvor definierten Eigenschaften, Systeme und Funktionen in den neuen Audi-Modellen. Das soll die Software-Integration zukünftig deutlich erleichtern.

Ziel der sogenannten Matrix-Organisation bei Audi sollen flachere Führungs- und Organisationsstrukturen sein, das Tempo bei Entscheidungen soll deutlich steigen. In den kommenden Wochen soll der Umbau der Technischen Entwicklung weitergehen. Der Start nach dem neuen Modell ist für Anfang 2025 geplant.