Cybercab-Vermarktung: Wie Musk von seiner Nähe zu Trump profitieren will

Tesla hat noch kein selbstfahrendes Fahrzeug verkauft, setzt aber auf Pläne für einen Robotaxi-Service, der nächstes Jahr in Kalifornien und Texas starten soll. Die engen Verbindungen von CEO Elon Musk zum kommenden US-Präsidenten Donald Trump könnten den Weg zu diesem Ziel deutlich erleichtern.

Denn der designierte Präsident gibt Musk eine beratende Funktion mit dem Auftrag zum Abbau staatlicher Regulierungen und zur Umstrukturierung von Bundesbehörden. Dazu gehört auch ein nationaler Rechtsrahmen für autonomes Fahren nach Musks Vorstellung.

Derzeit unterliegen die meisten Vorschriften für autonome Fahrzeuge den einzelnen US-Bundesstaaten. Sollte sich das ändern, könnten sich die regulatorischen Hürden für Teslas Robotaxi-Pläne verringern.

Musk will von 2026 an ein speziell entwickeltes Cybercab-Modell ohne herkömmliche Steuerelemente auf den Markt bringen. Schon vorher sollen die bestehenden Fahrzeuge per Update zum autonomen Fahren befähigt werden.

Musk trommelte (und bezahlte) im Präsidentschaftswahlkampf ausgbiebig für Trump, seit der Wahl nimmt er an Treffen in dessen Mar-a-Lago-Resort in Florida teil. Umgekehrt empfing der Tech-Milliardär, der auch CEO von SpaceX ist, den kommenden Präsidenten beim Start der unbemannten Rakete Starship am 19. November in Texas.

Die Beziehung zahlt sich für Musk bereits finanziell aus: Der Aktienkurs von Tesla ist seit dem Wahltag deutlich gestiegen.

Unter Trump wird Musk zum Co-Leiter der geplanten Abteilung für Regierungseffizienz. Musk bestätigte außerdem, dass er Trump bei der Besetzung des Kabinetts beraten hat. Die "New York Post" nannte ihn in einem Artikel "Trumps engster Vertrauter".

Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass Musks Einfluss ihm bei den bekanntermaßen komplizierten Vorschriften zum autonomen Fahren zum Durchbruch verhelfen wird. Karl Brauer von "iSeeCars" sagt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Trump oder das Verkehrsministerium sagen: Weil du Trumps Freund bist, lassen wir dich ohne jegliche Prüfung durchkommen."

Bei Teslas Analystenkonferenz zum dritten Quartal hatte sich Musk über das kalifornische Regulierungsverfahren beschwert. In Texas gehe es viel schneller. Er macht sich für eine nationale Regulierung stark und will dabei seinen Einfluss auf Trump geltend machen.

Nach Musks Darstellung wird Teslas unvollständige Full-Self-Driving-Software bis 2025 erheblich verbessert. Dadurch soll sie ein Sicherheitsniveau erreichen, das besser ist als das eines menschlichen Fahrers.

Musk denkt groß und verspricht viel. Im Juli sagte er voraus, dass der Marktwert von Tesla durch Robotik und KI bis zum Ende des Jahrzehnts auf fünf Billionen US-Dollar ansteigen könnte. Die aktuelle Unternehmensbewertung liegt bei etwa einer Billion Dollar.

Damit das Cybercab wie geplant ohne Lenkrad auf amerikanischen Straßen fahren kann, müssen die Bundesvorschriften geändert oder neu ausgelegt werden. Ein vergleichsweise kleiner Schritt, da die technische Fahrzeugausrüstung bereits von den Bundesbehörden vorgeschrieben wird.

Dagegen sind viele Verkehrsregeln Sache der einzelnen Bundesstaaten, die zugunsten eines nationalen Rahmens für autonome Fahrzeuge einen Teil ihrer Verantwortung aus der Hand geben müssten.

In der Gegenwart aber muss Tesla zunächst einmal daran arbeiten, die sogenannte Full-Self-Driving-Technologie auf einen Stand zu bringen, der dem Namen wirklich gerecht wird – Stand jetzt muss der Fahrer jederzeit die Kontrolle über das Auto übernehmen können.

Die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat Tesla schon mehrfach gerügt, weil der Hersteller in sozialen Medien suggeriert, dass die Technik dazu in der Lage wäre, das Fahrzeug vollkommen autonom zu steuern – Stichwort: "Autopilot".

Die Investmentbank Morgan Stanley schrieb in einer Research Note Mitte November: "Wir glauben, dass Tesla auf dem Weg zur Kommerzialisierung noch erhebliche Hürden in Bezug auf Technologie, Tests und Genehmigungen zu überwinden hat."

Dieser Artikel ist zuerst bei der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.