Mit diesen Modellen will Mercedes seinen Elektro-Rückstand auf BMW verringern

Die erste Elektrooffensive von Mercedes verlief bekanntlich wenig zufriedenstellend. Die Gründe sind vielfältig. Schuld ist unter anderem das Design der EQ-Modelle, und hier besonders das der Limousinen. Die Klientel war wenig angetan.

In Deutschland schaffte es Mercedes mit 11.476 Einheiten noch so gerade, ein BEV-Modell unter die Top-Ten der Neuzulassungen 2024 zu platzieren, das Kompakt-SUV EQA. Insgesamt setzten die Schwaben hierzulande im vorigen Jahr 33.991 E-Autos ab – zwar mehr als Audi (21.831 Einheiten), jedoch deutlich weniger als BMW (42.066).

Aussicht auf Besserung besteht aber durchaus. Laut CEO Ola Källenius startet die Marke mit dem Stern in diesem Jahr „die größte Produktoffensive ihrer Geschichte“. Eher eine Nebenrolle spielen dabei der SL Roadster 680 von Maybach sowie der PureSpeed von AMG. Zum Händler rollen die ersten Exemplare im Frühjahr.

Etwa zeitgleich debütiert die wohl wichtigste Neuerscheinung, der CLA (intern C 174). Die über 4,70 Meter lange Coupé-Limousine markiert den neuen Einstieg in die Welt von Mercedes.

Unter dem CLA steckt die gänzlich neue 800-Volt-Plattform MMA (Mercedes Modular Architecture), ausgelegt auf „Electric first“. Die Markteinführung ist auf den Sommer terminiert. Zum Herbst will Mercedes eine Verbrennerversion mit 48-Volt-Mildhybrid folgen lassen.

Bereits im vorigen Jahr begann man, sich nach und nach von seiner Elektro-Submarke EQ zu verabschieden. Erster Kandidat war die elektrische G-Klasse, die statt EQG nun G 580 mit EQ-Technology heißt.

Dieses Anhängsel werden auch der CLA und seine MMA-Ableger CLA Shooting Brake sowie GLA und GLB tragen, die 2026 ihr Debüt haben dürften. GLA und GLB beerben den EQA und EQB.

Mit der gleichen EQ-Nomenklatur schickt Mercedes, ebenfalls 2026, die Stromvarianten der C- und GLC-Klasse an den Start. Sie sind die ersten Vertreter auf MB.EA, einer Architektur, die als „electric only“ definiert wurde.

Dass sich CLA und C-Klasse mit nahezu gleichen Abmessungen ins Gehege kommen, wird in Stuttgart verneint. Noch vor der C-Klasse startet der GLC mit EQ Technology. Zeigen dürfte Mercedes das Mittelklasse-SUV im September auf der IAA.

Der heutigen E-Klasse (W 214) steht als BEV-Variante derzeit der EQE (V 295) zur Seite, bei der S-Klasse (Baureihe 223) ist es der EQS (V 297). Erst mit den nächsten Generationen (ab zirka 2028) schmelzen beide Varianten jeweils zu einem Modell zusammen. Der Verbrennungsmotor wird trotz ausgeprägtem Elektro-Engagement von Mercedes aber weiterhin Bestand haben – auch über 2030 hinaus.

Die Stuttgarter wären töricht, gerade bei S- und E-Klasse nur auf Strom zu setzen. Allein das Flaggschiff der Marke, die S-Klasse, fährt mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent in allen wichtigen Regionen der Welt heute unangetastet auf der Pole Position in ihrem Segment.