Erstes E-Auto von Ferrari dürfte teures Vergnügen werden

Ferrari und Elektromobilität? Das klingt erst mal merkwürdig, sind die Italiener doch bisher weltbekannt für ihre leistungsstarken Sechs-, Acht- und Zwölfzylindermotoren. Doch auch der Supersportwagen-Hersteller aus Maranello kann sich dem Trend zum Klimaschutz nicht entziehen. Schon 2025 soll es soweit sein.

Selbstverständlich sind die Erwartungen hoch. Ein Ferrari sollte mindestens das Niveau eines Rimac Nevera erreichen, ihn besser noch übertreffen. Bisher ist allerdings noch nicht viel über den Stromer bekannt, Ferrari hält sich bedeckt.

Die Nachrichtenagentur Reuters hat nun immerhin ein wichtiges Detail erfahren: Der Basispreis des neuen Modells soll bei 500.000 Euro liegen. Das ist viel Geld, selbst für einen Ferrari. Von den aktuellen Modellen spielt keins in dieser Preisregion. Selbst einen Rolls-Royce Spectre gibt es für weniger als 400.000 Euro.

Deutlich über dem Ferrari rangiert lediglich der bereits erwähnte Rimac Nevera, der rund 2,38 Millionen Euro kostet. Auf den ersten Vergleichstest darf man gespannt sein.

Ansonsten ist die Konkurrenz im Segment der Elektro-Supersportwagen noch dünn gesät. Konkurrent Lamborghini aus dem nahen Sant’Agata Bolognese will sein erstes E-Auto Lazador erst 2028 auf den Markt bringen.

Der Porsche Taycan ist erstens eine Limousine und zweitens mit einem Einstiegspreis von gut 100.000 Euro vergleichsweise günstig. Von dem seit Jahren angekündigten Tesla Roadster ist noch nichts zu sehen.

Ferrari arbeitet Reuters zufolge bereits an einem zweiten E-Auto, darüber ist aber noch nichts bekannt. Durchaus möglich, dass es sich dabei um ein SUV handelt.

Der Hersteller ist jedenfalls sehr optimistisch, dass der neue Antrieb die Kunden nicht abschrecken wird. Dafür spricht nicht nur der selbstbewusste Preis, sondern auch die geplante Produktionskapazität.

In der neuen Halle, die gerade in Maranello gebaut wird, sollen bis zu 20.000 E-Autos pro Jahr produziert werden können. Zum Vergleich: Über alle Modellreihen hinweg hat Ferrari im vergangenen Jahr weniger als 13.700 Autos verkauft.

Dabei ist das Unternehmen hochprofitabel: Der Gewinn lag bei 1,257 Milliarden Euro, die EBIT-Marge bei 27,1 Prozent. Das schafft derzeit kein anderer Autobauer.