Renault-Chef Luca de Meo ist die Enttäuschung über das Scheitern der Kooperationsgespräche mit Volkswagen anzumerken. Im französischen Fernsehen zuckt er die Schultern und seufzt. "Das ist eine verpasste Chance", wiederholt er seine Äußerung mehrfach. Jetzt muss Renault den elektrischen Twingo alleine bauen und wird die erhofften Skaleneffekte aus einer Kooperation mit VW nicht erzielen können.
Auch für Peter Fintl, Direktor Innovation bei der Unternehmensberatung Capgemini, erschließt sich die Logik der VW-Entscheidung nicht.„Europa hat sicher nicht die besten Rahmenbedingungen, um im Rennen um günstige elektrische Kleinwagen vorne mitzuspielen. Deshalb ist die Idee einer tiefgreifenden Kooperation großer Hersteller naheliegend, um die Kostenstrukturen zu verbessern und Skaleneffekte zu heben", stellt er zunächst fest.
Mit Blick auf die geplatzte Chance sagt er: "Leider gibt es in diesem Bereich bisher keinen Schulterschluss europäischer Hersteller. Wenn man es positiv betrachten möchte, so haben die großen Häuser wohl die Fallstricke stets schon vor Projektbeginn erkannt.“