Ford Saarlouis: 1000 Stellen überleben

Das Schicksal des Ford-Werkes in Saarlouis ist längst besiegelt, Mitte 2025 wird dort der letzte Focus vom Band rollen.

Ford hat sich aber im Rahmen des Programms "Ford 1000" verpflichtet, 1000 Arbeitsplätze auch nach dem endgültigen Stichtag am 25. November 2025 zu erhalten und mindestens bis 2032 zu erhalten. Rund 1500 Mitarbeiter sollen dann in eine Transfergesellschaft wechseln.

Fest steht damit auch, dass bei Ford in Saarlouis bis zum Sommer kommenden Jahr rund 2500 Stellen wegfallen. Das geschieht in mehreren Etappen. 650 Mitarbeiter haben Ford bereits zum 30. Juni verlassen, zum 30. Januar 2025 werden weitere 370 Mitarbeiter gehen.

Für die 1000 zugesicherten Ford-Stellen haben sich rund 1050 Mitarbeiter beworben. Ob sie alle bis zum Stichtag weiterhin Interesse an dieser Bewerbung haben, ist offen und hängt vermutlich auch von neuen Jobangeboten in der Region ab.

Betriebsratschef Markus Thal sagte vor einigen Tagen in der letzten Betriebsversammlung vor der Sommerpause, dass noch viele Fragen zu klären seien. "Es wird also auch nach dem Werksurlaub noch viel zu klären und regeln geben", erklärte Thal nach der Versammlung in einer Betriebsrats-Mitteilung.

Insbesondere geht es noch um die Ausgestaltung einer geplanten Transfergesellschaft und zu einem geplanten Qualifizierungsprogramm. Nicht alle neuen Jobs entsprechen den bisherigen Qualifikationen. Der Betriebsrat geht aber davon aus, dass ein Großteil der Beschäftigten nicht umgeschult werden muss, sondern die erforderlichen Qualifikationen mitbringt.

"Es muss uns bewusst sein, dass mit den Ford 1000 ein fast komplett neuer Betrieb entsteht, der noch viel Arbeit von uns allen erfordert", so Thal. In langwierigen Verhandlungen hatte es der Betriebsrat geschafft, dass alle verbleibenden Mitarbeiter durch die künftige Neuaufstellung und möglich neue Aufgaben keine Verluste bei ihrer Eingruppierung erleiden und somit keine Lohneinbußen haben werden.

Noch nicht klar ist bislang, welche Arbeiten die verbleibenden 1000 Fachkräfte künftig ausführen werden. In Frage kommt dafür nach Informationen aus dem Umfeld des Unternehmens die Kunststoff-Fertigung, das Presswerk und die Stahlveredelung (Boron).

Denkbar ist die Ersatzteil-Fertigung für andere Werke. Auch könnten womöglich Fahrzeuge aus den USA künftig in Saarlouis für den europäischen Markt ergänzt und umgebaut werden. Zuletzt schließlich wird es auch weiterhin einige Verwaltungsposten geben.