"Ziemliche Überraschung": JLR erzielt Umsatzrekord dank Plug-in-Hybriden

JLR fängt die sin­kende Nachfrage nach Dieselautos mit höheren Verkäufen von Plug-in-Hybriden auf. Im vergangenen Jahr steigerte der britische Autobauer den Absatz von Plug-ins (PHEVs) in Europa stärker als ­jeder andere Hersteller. Für das Geschäftsjahr 2023/2024 (endet am 31. März) präsentierte JLR-Chef Adrian Mardell zudem jetzt einen Umsatzrekord.

JLRs Absatz mit PHEVs stieg in dem Geschäftsjahr um fast 70 Prozent auf 45.000 Einheiten. "Die hohe Akzeptanz von PHEVs war eine ziemliche Überraschung", sagte Mardell. "Wir arbeiten daran, mehr PHEVs auf dem Markt ­verfügbar zu machen." Im Werk Halewood soll die Verbrenner-Produktion nun verlängert werden. Gleichzeitig hatte JLR die Wende zur Elektromobilität etwas verlangsamt.

JLR, das zum indischen Autokonzern Tata Motors gehört, trieb den Umsatz in dem Geschäftsjahr auf umgerechnet 34 Milliarden Euro. Das ist der höchste Jahresumsatz in der Geschichte des ­Unternehmens. Beim Gewinn vor Steuern schaffte JLR 2,5 Milliarden Euro und damit ein 15-Jahres-Hoch. Die EBIT-Marge liegt bei 8,5 Prozent und damit auf Höhe mit anderen Premiumherstellern.

JLR hatte sich nach schweren Jahren Anfang 2021 eine neue Strategie namens "Reimagine" gegeben. Mehr Profitabilität durch mehr Luxus bei gleichzei­tigem Kostenfokus. Mardell lobte nun die Ergebnisse der Strategie: "Das war ein Jahr großer strate­gischer Fortschritte bei JLR. Wir haben eine finanzielle Rekord­leistung erbracht." Grund sei die weltweite Nachfrage nach Fahrzeugen der Marken Range Rover und Defender sowie die Konzen­tration auf operative Performance. Daneben hat JLR noch die Marken Jaguar und Discovery.

Die Elektrifizierung, die Teil des "Reimagine"-Plans ist, hat aber noch nicht richtig begonnen. Der neue Range Rover Electric wird im laufenden Jahr in den Handel kommen. Die Marke Jaguar soll von 2025 an komplett elektrisch werden, die Produktion der letzten Verbrenner läuft aus. Das erste Modell: ein viertüriger GT.