Pariser Autosalon: Deutsche Hersteller kommen zurück - aber nicht alle

Der Elektroauto-Riese BYD wird auf dem Pariser Autosalon im Oktober ein reduziertes Kontingent chinesischer Autohersteller anführen. Europäische Marken rücken wieder in den Mittelpunkt der Messe.

Neben BYD werden kleinere chinesische Marken wie Xpeng, Seres, GAC, Skyworth, Forthing, Hongqi und Maxus in Paris vertreten sein, schrieben die Organisatoren in einer E-Mail an unsere Schwesterzeitung Automotive News Europe.

Die SAIC-Marke MG - die meistverkaufte chinesische Marke in Europa und neben BYD einer der wenigen Autohersteller, die im Februar auf dem Genfer Autosalon ausgestellt haben - wird nicht teilnehmen, hieß es. Außerdem wird Great Wall Motors, der Teilnehmer der Pariser Messe 2022, die Veranstaltung auslassen.

Die deutschen Automobilhersteller werden wieder in großer Zahl an der Pariser Messe teilnehmen. Die Marken des Volkswagen-Konzerns VW, Audi und Skoda haben ihre Teilnahme an der Messe, die vom 14. bis 20. Oktober stattfindet, bestätigt. BMW und Mini werden ebenfalls anwesend sein.

Zu den französischen Teilnehmern gehören die Marken Renault, Dacia und Alpine der Renault-Gruppe, während die Marken Citroen und Peugeot von Stellantis dabei sein werden, so die Organisatoren der Messe. Auch Ford wird auf der Veranstaltung vertreten sein, ebenso wie Kia, Alfa Romeo und Cadillac, bestätigten die Organisatoren.

Zu den kleineren Marken, die ihre Teilnahme zugesagt haben, gehören die auf Retro-Elektroautos spezialisierten Unternehmen Microlino aus der Schweiz und Moke aus Großbritannien. Auch die französischen Kleinstwagen-Spezialisten Ligier, Aixam und Eon Motors werden anwesend sein.

Die breite Palette an Marken auf der Veranstaltung markiert ein Comeback für Automessen in Europa, nachdem sie nach der Coronakrise bei den Autobauern in Ungnade gefallen waren. Die Pandemie führte dazu, dass die Pariser Messe 2020 abgesagt wurde. Zwei Jahre später kamen hauptsächlich französische Autohersteller, obwohl Mercedes-Benz, VinFast und Stellantis' US-Geländewagenmarke Jeep neben mehreren chinesischen Automobilherstellern teilnahmen.

Die Pariser Messe findet alle zwei Jahre statt, abwechselnd mit der wichtigsten deutschen Automesse, der IAA. Die nächste IAA findet im Jahr 2025 in München statt. Im Mai bestätigten die Organisatoren des Genfer Automobilsalons, dass die Veranstaltung auf absehbare Zeit abgesagt wird, nachdem sie im Februar 2024 nicht genügend Unternehmen anziehen konnte.

Es war das erste Mal, dass der Genfer Salon seit 2019 stattfand. Die Organisatoren sagten die Messe 2020 am 28. Februar, nur wenige Tage vor ihrem geplanten Beginn, wegen des Anstiegs der Corona-Infektionen abrupt ab. Am 11. März 2020 wurde eine globale Pandemie ausgerufen.

Chinesische Marken, angeführt von BYD und SAIC, sind seit der Pandemie zu Ankermarken auf europäischen Automessen geworden, nachdem viele traditionelle Autohersteller ihre Unterstützung für wichtige Veranstaltungen in Paris, München und Genf eingestellt haben.

Chinas großer Vorstoß nach Europa hat jedoch einen Rückschlag erlitten, als im Juli bestätigt wurde, dass die Europäische Union zusätzliche vorläufige Zölle auf Elektroautos erheben wird, die im November möglicherweise dauerhaft eingeführt werden.

Für BYD bedeutet dies eine zusätzliche Abgabe von 17,4 Prozent zu den bestehenden zehn Prozent. Die Zölle sollen die großzügigen Subventionen ausgleichen, die chinesische Autohersteller im eigenen Land erhalten und die bis zu 48 Prozent der Großhandelskosten eines Autos betragen.

In der Zwischenzeit hat die französische Regierung die Voraussetzungen für die Gewährung von Fördermitteln für Elektroautos geändert und legt nun den gesamten CO2-Fußabdruck zugrunde, wodurch fast alle in Asien, einschließlich China, Japan und Südkorea, hergestellten Elektroautos ausgeschlossen werden. Die Antwort von BYD ist die Produktion von Fahrzeugen in Europa, beginnend mit einem Pkw-Werk in Ungarn, das bis 2026 eröffnet werden soll.

Zu den Modellen, die auf der Messe vorgestellt werden, gehört der siebensitzige SUV VW Tayron, der auf dem gleichnamigen chinesischen Modell basiert. Das Auto wird den Tiguan Allspace ersetzen. Audi wird den Q6 E-tron und den zukünftigen A6 E-Tron sowie möglicherweise das Facelift des E-tron GT vorstellen, so die Organisatoren der Messe. BYD hat nicht bestätigt, welche Modelle es zeigen wird.

Zu den Marken, die Automotive News Europe mitgeteilt haben, dass sie nicht an der Pariser Messe teilnehmen werden, gehören die VW-Tochtergesellschaften Cupra und Seat, Mercedes, Hyundai, Jeep, Mitsubishi, Nissan, Suzuki und die Geely-Marken Volvo, Polestar und Zeekr.