Neuer Partner von VW: Das ist Rivian-Chef R.J. Scaringe

Vor seinem spektakulären Deal mit Volkswagen hatte sich Rivian-Chef R. J. Scaringe lange mit öffentlichen Auftritten zurückgehalten. Im März gab es, ebenfalls nach längerer Pause zuvor, den letzten großen öffentlichen Auftritt.

Er kündigte auf der Bühne, ganz bescheiden im über der Hose getragenen olivbraunen Hemd, die neuen Modelle R2 und R3 an, mit denen der US-Elektroautobauer dem Rivalen Tesla und CEO Elon Musk Konkurrenz machen will.

Scaringe wird manchmal mit Musk verglichen, ohne allerdings das grenzwertige öffentliche Gebaren seines Wettbewerbers zu teilen. Der 41-jährige Unternehmer ist besessen von dem Plan, Rivian zu einem großen Elektroauto-Anbieter zu machen – etwas, das Musk mit Tesla schon geschafft hat.

Wie Tesla verschreibt sich der Amerikaner diesem Ziel voll und ganz – und beweist ­dabei enormes Durchhaltevermögen.

Schon als Kind träumte Robert Joseph Scaringe in seiner Heimat ­Melbourne im Bundesstaat Florida von einer ­eigenen Automarke. Kaum war er alt genug, mit einem Schraubenschlüssel zu hantieren, half er seinem Vater Robert, selbst Ingenieur, und dem Nachbarn bei der Reparatur eines alten Porsche 356.

Die Leidenschaft für Autos war geweckt. Doch er sah einen Gewissenskonflikt: „Es war frustrierend, dass jene ­Fahrzeuge, die ich so sehr liebte, gleichzeitig auch die Luft verschmutzten“, sagte Scaringe einmal.

Nach seinem Abschluss am MIT in Massachusetts gründete Scaringe 2009 sein erstes Start-up für Elektroautos, das er 2011 von Mainstream Motors in Rivian umbenannte.

Was ihn von Musk neben dessen pro­vokantem Auftreten noch unterscheidet, ist ­allerdings bisher noch der Erfolg: Der Elektroautopionier Tesla verkaufte im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Fahrzeuge, Rivian gerade einmal 52.000. Produktions- und ­Finanzierungsprobleme belasten die Firma.

Die im März gezeigten neuen Modelle und der Mega-Deal mit Volkswagen sollen seine Firma retten. Daher ist Scaringe nun mehr denn je im Fokus.