Tesla Grünheide: IG Metall beantragt Absetzung der Betriebsratschefin

Der Streit zwischen der IG Metall und dem Betriebsrat von Tesla in Grünheide spitzt sich zu. Die Gewerkschaft hat nun beim Arbeitsgericht Frankfurt an der Oder die Absetzung der Betriebsratsvorsitzenden Michaela Schmitz oder zumindest die Feststellung von Rechtsverstößen beantragt.

Schmitz habe „wiederholte Pflichtverletzungen“ begangen, die eine wirksame Interessenvertretung behindern würden, wirft die IG Metall der Betriebsratschefin vor. Sie setze sich immer wieder über das Gesetz hinweg, verschicke Betriebsrats-Newsletter ohne vorherige Abstimmung, zum Teil mit falschen Behauptungen über die IG Metall und habe ein Gewerkschaftsmitglied von der Betriebsratssitzung ausgeschlossen.

Eine Klage gegen andere Betriebsratsmitglieder sei „nicht das normale Vorgehen der IG Metall“, sagte Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Aber was wir bei Tesla beobachten, ist auch alles andere als normal.“

Der Autobauer bezeichnete das Vorgehen der Gewerkschaft dem „Manager Magazin“ gegenüber als „verzweifelt“ und schrieb, die IG Metall habe immer wieder versucht, die Erfolgsstory von Tesla zu behindern. Von der Betriebsratschefin Michaela Schmitz selbst gibt es bisher keinen Kommentar zu diesem Thema.

Die IG Metall bildet zwar die größte Gruppe im Tesla-Betriebsrat, hat mit 16 Sitzen aber keine Mehrheit in dem 39-köpfigen Gremium. Mehrere andere Gruppen, die von der IG Metall als „managementnah“ bezeichnet werden, haben sich zusammengeschlossen und stellen die Vorsitzende.

Der Streit zwischen der Gewerkschaft und anderen Fraktionen im Tesla-Betriebsrat ist nicht neu: Schon bei der Wahl des ersten Betriebsrats hatte die IG Metall moniert, dass sie zu einer Zeit erfolgt sei, in der noch wenig Facharbeiter beschäftigt gewesen seien. Im Februar hatte sie wegen einer Fristverletzung eine Verschiebung der Betriebsratswahl erwirkt.