Volkswagen verkündet einen neuen Meilenstein seiner Kooperation mit dem chinesischen Elektroauto-Hersteller XPeng. Wie die Wolfsburger mitteilten, arbeiten Xpeng, das chinesische VW-Entwicklungszentrum Volkswagen China Technology Company (VCTC) sowie die China-Tochter von Volkswagens Software-Schmiede Cariad gemeinsam an einer neuen Elektrik- und Elektronik-Architektur. Sie soll ab 2026 in allen vor Ort produzierten Elektroautos der Marke Volkswagen verbaut werden.
Zusammen mit XPeng: VW entwickelt neue Elektronik-Architektur
Für seine chinesischen Elektroautos ab 2026 plant Volkswagen die neue Elektrik- und Elektronik-Architektur CEA. Mit im Boot bei der Entwicklung: VW-Partner XPeng.
Für seine digitalen Angebote in China war Volkswagen in der Vergangenheit oft und deutlich kritisiert worden. Sie entsprächen nicht den lokalen Marktanforderungen, so der einhellige Tenor. Mit der jetzt angekündigten China Electrical Architecture (CEA) will der Konzern das ändern. Zukunftstechnologien wie Funktionen zum autonomen Fahren seien nahtlos in die Neuentwicklung integrierbar, so Volkswagen in seiner Mitteilung. Außerdem gebe es künftig kontinuierliche Updates und auch Erweiterungen Over the Air (OTA).
Der zonale Aufbau der CEA führt laut VW verglichen mit vorherigen Systemen zu 30 Prozent weniger Steuergeräten. Damit verbessere sich auch die Kostenstruktur der Architektur und müsse den Wettbewerb mit vergleichbaren lokalen Angeboten nicht scheuen. "Durch den Ausbau unserer Partnerschaft mit XPeng und die konsequente Einbindung in das industrielle Ökosystem Chinas werden wir unsere Produkte noch schneller auf die Bedürfnisse der chinesischen Kunden ausrichten", sagte Ralf Brandstätter, Volkswagen-Vorstand für das China-Geschäft, zur neuen Kooperation.
Die CEA soll nicht nur nicht nur in den bereits angekündigten vier kompakten Elektroautos auf der China Main Platform (CMP) Verwendung finden, mit denen VW ab 2026 im elektrischen Einstiegssegment aufholen will. Auch für die beiden gemeinsam mit XPeng geplanten Mittelklasse-Elektroautos ist die CEA geplant.
Volkswagen hatte unlängst weitere 2,5 Milliarden Euro Investitionen in seinen Standort im ostchinesischen Anhui angekündigt. Dort befindet sich mit dem VCTC auch das größte Volkswagen-Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands, dem jetzt eine tragende Rolle bei der CEA-Entwicklung zukommen soll. Die CEA-Entwicklung ist dabei Teil der „in China für China“-Strategie des Volkswagen-Konzerns, mit dem die Wolfsburger die Neuausrichtung ihres Geschäfts in China weiter beschleunigen wollen.
Auch dass Volkswagen bei seiner neuen Elektrik- und Elektronik-Architektur erneut auf Kooperationen vor Ort setzt, überrascht nicht. So hatte Konzern-Chef Oliver Blume letzte Woche im Rahmen seines Besuchs des Hamburger Clubs der Wirtschaftsjournalisten die Relevanz lokaler Kooperationen ausdrücklich betont, wenn es darum geht, den Kundenanforderungen vor Ort besser zu entsprechen.