Volkswagen bietet die Einstiegsvariante des kompakten Elektromodells ID.3 bis Jahresende für 29.760 Euro an. Der Rabatt ist auch ein politisches Signal in der Krise.
Der Volkswagen ID.3 in der Pure-Variante kommt mit 52-kWh-Batterie und einer elektrischen Reichweite von 388 Kilometern. Gebaut wird das Modell im VW-Elektrowerk in Zwickau
Mitten in der Krise bei Volkswagen überrascht das Unternehmen mit einer massiven Preissenkung für das Elektro-Einstiegsmodell ID.3. Der Listenpreis des Kompakt-Stromers sinkt zum 1. Oktober deutlich.
Kombiniert mit einer VW-eigenen Kaufprämie bis Jahresende rutscht das Modell damit erstmals ohne staatliche Kaufprämie unter die psychologisch wichtige Grenze von 30.000 Euro.
Aktuell ist der ID.3 Pure mit 52-kWh-Batterie im VW-Konfigurator noch für 36.900 Euro Grundpreis erhältlich. Ab 1. Oktober senkt die Kernmarke den Listenpreis auf 33.330 Euro und gewährt Kunden gleichzeitig eine Kaufprämie von 3.570 Euro. Damit sinkt der Grundpreis des ID.3 auf 29.760 Euro.
Der neue VW-Vertriebschef Martin Sander, der im Juni von Ford zurück nach Wolfsburg wechselte, sagt: "Unser Ziel ist es, möglichst viele Kundinnen und Kunden für den Umstieg auf elektrische Volkswagen zu begeistern. Attraktive Einstiegspreise spielen dabei eine wichtige Rolle." Und weiter: "Wir haben intensiv an unseren internen Kosten gearbeitet. Deshalb können wir den ID.3 Pure nun zu einem deutlich niedrigeren Preis anbieten."
Cockpit des Volkswagen ID.3. Nach Kritik am ersten Design haben die Wolfsburger hier inzwischen deutlich nachgebessert
Die Preissenkung für den ID.3 ist deswegen auch ein politisches Signal. Zuletzt stand die Kernmarke bei Analysten und der Politik in der Kritik, weil günstige Modelle für den Einstieg in die Elektromobilität fehlen. Gleichzeitig soll der neue Listenpreis beweisen, dass die Sparpläne bei Volkswagen erste Resultate bringen.
Noch im Dezember 2022 waren für den ID.3 rund 44.000 Euro fällig. Im März 2023 hatte die damalige VW-Vertriebschefin Imelda Labbé den Preis wieder auf unter 40.000 Euro gesenkt.
Die Marke von unter 30.000 Euro hatte VW ursprünglich als Zielkorridor für den ID.3 angekündigt, aber ohne staatliche Prämien bisher nicht einhalten können. Jetzt können Kunden doch enorm günstig zugreifen – vorerst bis Jahresende.
Ein weiterer Aspekt der Preissenkung sind vermutlich die verschärften CO2-Ziele für alle europäischen Autohersteller ab 2025. Nach einem Report der Großbank UBS kam Volkswagen 2023 europaweit auf einen BEV-Anteil von 13 Prozent.
Um die neuen Vorgaben zu erfüllen, sei 2025 aber ein Anteil von 25 Prozent nötig, so die Analysten. "Dass VW seine CO2-Ziele aus eigener Kraft schafft, ist unrealistisch. Dafür ist der Sprung viel zu groß", sagt Patrick Hummel, Head of European Autos Research bei UBS.
Da viele der jetzt ab Oktober bestellbaren ID.3 mit günstigem Grundpreis erst ab 2025 ausgeliefert werden dürften, zahlt der Absatz schon sehr stark darauf ein, die verschärften CO2-Ziele und einen Elektroanteil von rund 25 Prozent zu erreichen.
