Der Volkswagen-Konzern hat in seinem ersten Jahresbericht nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zwei Verstöße gegen die Menschenrechte festgestellt, darunter einen Fall von Lohnsklaverei. Das geht aus einem am Freitag vorgelegten Bericht hervor. Insgesamt stellt sich der Konzern aber selbst ein gutes Zeugnis aus. Die beiden Verstöße seien die einzigen gewesen, die man bei der Überprüfung der mehr als 60.000 Lieferanten in 90 Ländern gefunden habe.
Der wohl schwerste Fall betraf einen mittelbaren Lieferanten, also den Zulieferer eines Zulieferers. Hier war es den Angaben zufolge zum Vorenthalten angemessenen Lohns, Lohnknechtschaft und Verstößen gegen den Arbeitsschutz gekommen. VW habe darauf sofort reagiert und den Missstand abgestellt. Details wollte der Konzern auf Nachfrage nicht nennen. Bei dem zweiten Verstoß ging es um die Verwendung verbotener Chemikalien in Löschmitteln. Auch hier habe VW unverzüglich reagiert.
"Volkswagen legt offen dar, wo Verbesserungspotenziale bestehen und wie an diesen Stellen konkrete Maßnahmen umgesetzt werden", sagte die Menschenrechtsbeauftragte des Konzerns, Kerstin Waltenberg. "Wir bleiben aber bei der Analyse nicht stehen, sondern haben erste Maßnahmen in die Wege geleitet, um den Umgang mit den Risiken zu verbessern."