Löhne und Gehälter: Offiziell gilt auch für die VW-Mitarbeiter jene fünfprozentige Lohnsteigerung des Flächentarifvertrags der Metall- und Elektroindustrie. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede: zunächst die Laufzeit, die bei den anderen Branchenunternehmen zwei Jahre beträgt, während der Haustarifvertrag bei VW bis 2030 läuft.
Zudem fließen Entgelterhöhungen nicht auf die Konten der Mitarbeiter, sondern werden dafür genutzt, den Personalabbau abzufedern. Als Beispiele nennt die IG Metall in einer Mitteilung: “(Teil-) Entgeltausgleich für Arbeitszeitreduzierung bei Personalüberhängen und erweiterte Altersregelungen”.
Sprich: Um mögliche finanzielle Härten auszugleichen, die beispielsweise entstehen, wenn durch Arbeitszeitverzicht Vollzeitstellen reduziert werden. Damit folgt der Kompromiss ein Stück weit dem IG-Metall-Vorschlag vom Herbst.
Die Gewerkschaft hatte während der Verhandlungen vorgeschlagen, die tarifliche Lohnerhöhung nicht auszuzahlen, sondern in einen Zukunftsfonds zu stecken. “Dieses Konzept lehnte das Unternehmen öffentlich ab, nun wird es nach dem Tarifabschluss Anwendung finden”, kommentierte die IG Metall nach den Verhandlungen
Tarifbonus: Er wird für die Mitarbeiter in den kommenden Jahren eingedampft. Die traditionelle Auszahlung im Mai entfällt für die Jahre 2026 und 2027 und steigt danach allmählich wieder an, um ab 2031 wieder in voller Höhe ausgezahlt zu werden. Der Bonus beruht in weiten Teilen auf dem Betriebsergebnis von VW und wird zweigeteilt ausgezahlt: mit einer Vorauszahlung im November und der Überweisung im Mai. Die Novemberauszahlung bleibt laut Kompromiss unberührt.
Urlaubsgeld: Bislang betrug es 1290 Euro und fällt in den kommenden Jahren weg bzw. wird reduziert: Kommendes Jahr und 2026 wird es nicht ausgezahlt, danach zu 20, 40, 50 und 2030 wieder zu 100 Prozent.
Eingruppierungen im Entgeltsystem: Ein heißes Eisen, das laut dem ausgehandelten Kompromiss nicht richtig angefasst wird. Ab 2025 soll das Entgeltsystem eingehend analysiert werden, mögliche Änderungen frühestens 2027 greifen. Sind Mitarbeiter laut der Analyse zu hoch eingestuft, soll für sie Bestandsschutz gelten.