Umfrage zeigt Zweifel an Fords Zukunftsfähigkeit

Bei Ford in Köln wird gerade kurz gearbeitet. Und auch eine Stippvisite von Bundeskanzler Olaf Scholz konnte zuletzt die Lage nicht aufhellen. Die Auftragslage des US-Herstellers in Europa ist schlecht, die Aussichten bescheiden. Das ergibt auch eine exklusive Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey für die Automobilwoche.

Fast die Hälfte (45 Prozent) der Personen, die sich mit Themen der Automobilindustrie beschäftigen, erwarten schlechte Perspektiven für Ford auf dem europäischen Automarkt. Gerade in den westlichen Bundesländern und bei männlichen Befragten ist die Skepsis laut Umfrage groß. 37 Prozent äußern sich dagegen unentschieden, und nur jeder Fünfte ist eher optimistisch gestimmt.

"Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen, wie stark die Zweifel an der Zukunftsfähigkeit von Ford auf dem europäischen Automarkt ausgeprägt sind", sagt Civey-Experte Christian Riedl. Die Skepsis gegenüber der Marke sei weit verbreitet, was auf Unsicherheiten hinsichtlich ihrer strategischen Ausrichtung und Wettbewerbsfähigkeit hinweist.

"Besonders im Hinblick auf Elektromobilität und Innovation erwarten viele, dass Ford klare Schritte unternimmt, um sich zukunftssicher aufzustellen", so Riedl. "Gleichzeitig bietet der hohe Anteil an Unentschiedenen der Marke die Chance, durch eine überzeugende Vision und sichtbare Fortschritte ihre Position auf dem Markt zu stärken."

Die Ford-Geschäftsführung in Europa will in Köln innerhalb der nächsten drei Jahre rund 2900 weitere Stellen und damit etwa jeden vierten Arbeitsplatz abbauen. Insbesondere im Entwicklungszentrum sollen weitere größere Bereiche geschlossen werden. Das würde die Zukunftsperspektiven von Ford-Pkw in Europa beträchtlich schmälern. Derzeit arbeiten an dem Standort noch 13.000 Beschäftigte.