Auch dank Tesla Cybertruck: US-Automarkt überrascht mit E-Auto-Schub

In den USA gab es im August einen kräftigen Schub bei den Neuzulassungen reiner Elektroautos: 18 Prozent mehr als im August des vergangenen Jahres. Dabei haben vor allem neue E-Modelle von General Motors geholfen, aber auch der umstrittene Tesla Cybertruck.

Zwei neue Crossover-Modelle der GM-Marke Chevrolet – der Equinox und der Blazer – zählten zusammen mit dem Honda Prologue und dem Cybertruck zu den zehn meistzugelassenen Elektrofahrzeugen im August, wie Daten von S&P Global Mobility zeigen.

Von diesen vier Modellen war nur der Blazer schon im August 2023 erhältlich, später jedoch von einem Verkaufsstopp betroffen. Mit 2508 Neuzulassungen lag der VW ID.4 als einziges deutsches Modell in den Top-Ten auf dem achten Platz, verschlechterte sich jedoch im Jahresvergleich um -26,1 Prozent.

Die Gesamtzahl der Elektro-Pkw-Neuzulassungen belief sich im August auf 111.952, was einem Anteil von 8,6 Prozent am US-Markt entsprach. Im Vorjahr lag der Anteil bei 7,5 Prozent. In die Daten fließen weder Hybrid- noch Gebrauchtfahrzeuge ein.

Zum Vergleich: In Europa lag der E-Auto-Marktanteil im August bei 14,4 Prozent. Das Wachstum der Elektrofahrzeuge in den USA übertraf dabei den gesamten Pkw-Markt, der unabhängig von der Antriebsart um 2,4 Prozent auf über 1,3 Millionen Fahrzeuge stieg.

Während Tesla weiterhin die führende Position im Elektro-Segment einnahm, sank der Marktanteil des Herstellers im August von 51 Prozent im Vorjahr auf nun 46 Prozent. Die Zulassungen von Tesla stiegen im August um 5,3 Prozent auf 51.306.

"Es gibt viel Bewegung durch die neuen Modelle und Marken neben Tesla, und der Markt verändert sich", sagte Tom Libby, Analyst bei S&P Global Mobility: "Der Markt verschiebt sich kontinuierlich weg von Tesla."

Die Zulassungszahlen dienen auch als Indikator für die Verkaufszahlen der Autohersteller, da Tesla seine US-Auslieferungen nicht separat ausweist und andere Hersteller ihre E-Auto-Verkäufe nicht nach Modellen aufschlüsseln.

Abgesehen von Hyundai und Kia hatten die etablierten Marken bisher nur langsam elektrische Modelle in beliebten Segmenten wie Kompakt- und Mittelklasse eingeführt, so Libby. Jetzt aber gibt es eine wachsende Auswahl, und etablierte Hersteller drücken ihre E-Autos mit Kaufanreizen in den Markt.

"Es ist praktisch unmöglich, dass Tesla keine Marktanteile verliert, da immer mehr neue Elektrofahrzeug-Modelle auf den Markt kommen", sagte Ed Kim, Chefanalyst bei AutoPacific.

Kim weiter: "Tesla könnte seine Modelle definitiv auffrischen, insbesondere das Model Y. Ein echtes Einstiegsmodell würde Tesla sicherlich helfen, seine dominante Position zu halten."

Ein Vorteil der etablierten Hersteller gegenüber Tesla und Start-ups wie Rivian besteht in der Markentreue mancher Kunden. Diese sind bereit, auf ein Elektrofahrzeug ihres bevorzugten Herstellers zu warten, erklärte Libby: "Es gibt viele treue Honda-Haushalte da draußen, und das Gleiche gilt für Toyota." Die großen Händlernetze dieser Unternehmen sind ein zusätzlicher Wettbewerbsvorteil.

Tesla verkaufte im August nach wie vor die meisten Elektroautos in den USA, gefolgt von Ford und Chevrolet. BMW auf Platz sieben war der beste deutsche Hersteller. Mercedes-Benz, VW und Audi liegen nur auf den Rängen zehn bis zwölf. Porsche liegt mit 499 elektrischen Neuzulassungen abgeschlagen auf Platz 22.

Während Tesla in diesem Jahr einen Rückgang der Zulassungen seiner Kernmodelle Model Y und Model 3 verzeichnet, kompensiert der Cybertruck diesen Rückgang. Der Pickup war mit 5430 Zulassungen das drittbeliebteste Modell im August.

Analysten, die angesichts des eigenwilligen Cybertruck-Designs skeptisch waren, beginnen ihre Meinung nun zu ändern. "Als ich den Cybertruck zum ersten Mal sah, dachte ich, dass das so nicht passieren würde", sagte Libby: "Jetzt sehe ich das Design als zukunftsweisend, visionär."

Kim sieht in dem Pickup dagegen nicht mehr als ein Nischenmodell. "Historisch gesehen durchlaufen solche Fahrzeuge einen Boom-and-Bust-Zyklus, bei dem die Verkäufe zunächst stark sind, da begeisterte Fans die frühen Exemplare aufkaufen." Nach 18 bis 24 Monaten lasse der Absatz dann aber stark nach.

Dieser Artikel ist zuerst bei der amerikanischen Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche überprüft.