Continental: Umsatz runter, EBIT hoch – und ein verhaltener Ausblick

Continental musste im Geschäftsjahr 2024 mit 39,7 Milliarden Euro Konzernumsatz ein Minus von rund 1,7 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr verbuchen (-4,1%).

Der Gewinn (bereinigtes EBIT) stieg dagegen auf 2,7 Milliarden Euro, ein plus von 6,6 Prozent. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 6,8 Prozent, 2023 waren es 6,1 Prozent gewesen.

Nach Steuern bleibt Continental ein Nettoergebnis von 1,2 Milliarden Euro; in den hinteren Stellen soll sich gegenüber dem Vorjahr ein Plus von einem Prozent verstecken.

Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, erklärte, man habe in einem anspruchsvollen Umfeld das "Ergebnis weiter verbessert und unsere Jahresziele auf Konzernebene erreicht". Als Dividende schlägt der Vorstand der Hauptversammlung am 25. April 2,50 Euro pro Aktie vor, 30 Cent mehr als 2023. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 43 Prozent und leicht über dem festgelegten Korridor von 20 bis 40 Prozent.

Deutlich nachgelassen hat dagegen der bereinigte Free Cashflow: Er sank um 18,6 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. In einem "schwierigen wirtschaftlichen Umfeld" sei das Jahresziel dank positiver Cash-Beitrage von Automotive und dem guten Reifengeschäft aber sogar übertroffen worden. Positiv entwickelt haben sich auch die Netto-Finanzschulden, sie sind um 8,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro gesunken. 

Stärkstes Geschäftsfeld bleibt weiterhin die Reifensparte "Tire" mit einer bereinigten EBIT-Marge von 13,7 Prozent und einem nur leicht gesunkenen Umsatz von 13,9 Milliarden Euro (-0,7%). Dahinter rangiert ContiTech mit 6,2 Prozent Marge und 6,4 Milliarden Euro Umsatz (-6,7%).

Für die vor der Abspaltung stehende Automotive-Division weist Continental eine bereinigte EBIT-Marge von 2,3 Prozent aus, bei einem um 4,3 Prozent gesunkenen Umsatz von 19,4 Milliarden Euro. Die organische Umsatzentwicklung (bereinigt um Wechselkurseffekte und Konsolidierungskreisveränderungen) gibt Conti für die Auto-Sparte mit minus 2,6 Prozent an.

Auf das aktuelle Geschäftsjahr 2025 blickt der Konzern verhalten positiv. Er erwartet "trotz eines voraussichtlich weiterhin rückläufigen weltweiten Automobilmarkts" einen Umsatz zwischen 38 und 41 Milliarden Euro, die bereinigte Marge soll zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen.

Die Margen-Steigerungen sollen vor allem in den Unternehmensbereichen Automotive und ContiTech passieren. Erwartet werden...

• ... für Automotive: rund 18,0 bis 20,0 Milliarden Euro Umsatz und eine bereinigten EBIT-Marge von rund 2,5 bis 4,0 Prozent
• ... für Tires: rund 13,5 bis 14,5 Milliarden Euro Umsatz und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 13,3 bis 14,3 Prozent
• ... für ContiTech: rund 6,3 bis 6,8 Milliarden Euro Umsatz und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 6,0 bis 7,0 Prozent

Der Free Cashflow soll 0,8 bis 1,2 Milliarden Euro betragen, die Investitionen vor Finanzinvestitionen rund sechs Prozent des Umsatzes. CFO Olaf Schick betont: "Unser Ziel ist es, 2025 weiter zuzulegen. Unsere Kosten- und Effizienzmaßnahmen wirken. Das ist entscheidend, denn von Marktseite rechnen wir auch in diesem Jahr nicht mit Rückenwind."

An den Kosten hatte Continental zuletzt vor allem beim Automotive-Bereich geschraubt, 10.000 Stellen werden gestrichen, davon viele in der Entwicklung.

Mit Blick auf die Abspaltung der Automotive-Sparte sagte CEO Setzer: "Mit dem Vorstandsbeschluss zum Spin-off haben wir die Neuaufstellung des Unternehmens eingeleitet. Unsere Unternehmensbereiche sind inzwischen jeweils mit klaren Strukturen aufgestellt. Sie spielen in ihren Produktsegmenten und Märkten ganz vorn mit. Sie sind gereift und jetzt bereit für mehr Eigenständigkeit."