Dacia Bigster: Angriff im C-Segment – und ein bisschen auf Renault

Dacia erweitert sein Modellportfolio um den Bigster, der ab Frühjahr die Flotte der Renault-Tochter ergänzt. Der SUV ist das erste Modell der einstigen Billig-Marke im umkämpften C-Segment und soll ganz neue Kundengruppen erobern, die bislang im Kompaktbereich bei Dacia nicht fündig wurden.

Als größerer Bruder des Duster soll er nun gegen Konkurrenten wie den VW Tiguan, Kia Sportage oder Hyundai Tucson antreten. Zwei weitere Modelle im C-Segment sollen 2026 und 2027 folgen, Einzelheiten dazu gibt Dacia aber noch nicht preis.

Der Clou am Dacia-Kompaktmodell ist sein Preis: Mit einem Startpreis von etwa 25.000 Euro bleibt der Bigster rund ein Drittel günstiger als die etablierten Wettbewerber.

Um den Bigster zu realisieren, wurde der Duster auf eine größere Plattform gebracht. Das Resultat ist ein SUV, das mit 4,57 Metern rund 25 Zentimeter länger ist als der Duster, der seit dem Frühjahr in dritter Generation auf dem Markt ist. Auch der Radstand wächst leicht auf 2,70 Meter. Davon profitieren insbesondere die Passagiere im Fond: Sie genießen mehr Platz, und das Gepäckabteil fasst beeindruckende 667 Liter.

Wer noch mehr Stauraum benötigt, kann eine zusätzliche Cargo-Box an der Anhängerkupplung nutzen. Für kleinere Gegenstände bietet das flexible YouClip-System praktische Befestigungsmöglichkeiten, mit Ablagen, Leuchten und Haken, die sich im Innenraum leicht einclipsen lassen.

In Sachen Ausstattung ist der Bigster seinem kleinen Bruder Duster eng verwandt. Das digitale Cockpit, der große Touchscreen und eine Vielzahl von Assistenzsystemen sorgen für Komfort und Sicherheit. Zudem gibt es erfreulicherweise noch viele physische Knöpfe und Schalter. Ein Highlight ist das neue Panoramadach, das den Innenraum luftiger und geräumiger wirken lässt.

Der Bigster legt auch in puncto Leistung etwas zu, bleibt aber der traditionellen Dacia-Philosophie treu: Vernunft statt überbordender PS-Zahlen. Die stärkste Motorisierung, ein Hybridantrieb aus dem Duster, kombiniert einen 105 PS starken Vierzylinder-Verbrenner mit einer 50 PS starken E-Maschine und kommt so auf eine Gesamtleistung von 155 PS – deutlich weniger als bei vielen Wettbewerbern.

Alternativ bietet Dacia den bekannten 1,2-Liter-Dreizylindermotor an, der jetzt 140 PS leistet und wahlweise auch mit Flüssiggas betrieben werden kann. Außerdem bleibt eine 130-PS-Variante dieses Motors im Programm, die optional auch mit Allradantrieb verfügbar ist.

Groß, praktisch und preiswert präsentiert sich der Bigster als modernes Fahrzeug, das sich nicht vor teureren Konkurrenten verstecken muss. Dieses neue Modell könnte Dacia einen bedeutenden Wachstumsschub verleihen. Die Marke peilt ein neues Rekordjahr an. Der Bigster könnte sogar der Muttermarke Renault Konkurrenz machen.

Denn der einstige Publikumsliebling Scenic, inzwischen vom futuristischen Van zum Geländewagen für die E-Generation umgeschult, verliert durch den hohen Preis und die sinkende Begeisterung für Elektrofahrzeuge zunehmend an Attraktivität. Selbst das Konzeptfahrzeug Symbioz wirkt im Vergleich zum Bigster altmodisch. Denn in Zeiten steigender Preise beeindruckt nichts mehr als ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.