Modellvorschau bis 2027: Renault surft auf der Retrowelle

Dass Retrodesign und Elektroantrieb gut harmonieren, haben bereits Mini Cooper SE, Fiat 500 Elektro und VW ID Buzz gezeigt. Von der Wiederbelebung einstiger Kultmodelle verspricht sich auch Renault ein gutes Geschäft. Immerhin kann die französische Marke für sich beanspruchen, über einige Legenden in ihrer Firmengeschichte zu verfügen, allen voran die Millionen-Seller R4 und R5.

Die Studie eines elektrischen R5-Nachfolgers präsentierte Renault bereits vor drei Jahren auf der IAA – und begeisterte das Publikum. Zum Jahresende kommt der liebenswerte Franzose (Länge: 3,92 Meter) nun in den Handel. Eine günstige Einstiegsversion (ohne DC-Ladefunktion) für circa 25.000 Euro soll im Frühjahr folgen. Dann wird auch Retro-Legende Nummer zwei, der Renault 4 E‐Tech Electric, startklar sein. Die Technik entspricht jener im R5, das Cockpit wurde komplett übernommen.

Angeblich soll es vom R4 erneut eine Hochdachvariante nach dem Vorbild der „Fourgonnette“ geben, einmal als Cargo – und einmal als Pkw-Version. Offiziell verneinte dies Renault, verweist in diesem Segment auf den Kangoo.

Nicht ganz den Kultstatus von R4 und R5 erreicht der Twingo, der „Kleine Freund“ aus den 90er-Jahren. Auch er erlebt eine Revitalisierung und wird 2026 mit seinem „Augenaufschlag“ das City-Stromer-Segment bereichern. Die vor Kurzem gezeigte Studie sieht zumindest vielversprechend aus. Im Boden soll eine kostengünstigere LFP-Batterie stecken. DC-Laden fehlt. Der Preis soll unter 20.000 Euro starten.

„Wir wollen E-Mobilität für die breite Masse bezahlbar machen“, sagt CEO Fabrice Cambolive. Die Serienversion des Twingo E-Tech könnte ihre Premiere im Herbst 2025 auf der IAA in München feiern.

Höchstwahrscheinlich zwei Jahre später will Renault sogar wieder in der oberen Mittelklasse mitmischen. Dieses Segment soll der Emblème besetzen, ein Crossover aus Limousine und Kombi. In Paris präsentierten die Franzosen hierzu eine Studie. Ob die Serienversion später ebenfalls über einen kombinierten Brennstoffzellen-Elektroantrieb (1000 Kilometer Reichweite) verfügen wird, bleibt abzuwarten. Erfahrung mit Wasserstoff sammelt Renault zumindest derzeit im Leichtnutzfahrzeug-Sektor LCV.

Auf konventioneller Ebene stehen für 2025 die Überarbeitungen für Austral und Espace an. Das Topmodell kann ab Frühjahr auch als Plug-in-Hybrid bestellt werden.

Für 2026 steht der Clio, ein Jahr später sein Crossover-Bruder Captur auf dem Plan. Beide B-Segment-Modelle dürften auch in neuer Generation wieder als Benziner und als Hybrid angeboten werden und – attraktives Design vorausgesetzt – eine höhere Nachfrage in Deutschland erreichen als es heute der Fall ist. Weder Clio noch Captur tauchen derzeit in den Top 50 der Neuzulassungen auf.