Stuttgart. Mercedes bringt im kommenden Jahr die elektrische B-Klasse auf den Markt, die mit der Technik des Elektro-Auto-Pioniers Tesla die Konkurrenz ausstechen soll. "Dieses Fahrzeug wird in allen wesentlichen Kriterien mindestens so wettbewerbsfähig sein wie die Modelle unserer Wettbewerber. Und das ist noch vorsichtig formuliert", so Daimler-Forschungs- und Entwicklungschef Thomas Weber im Interview mit der Automobilwoche. Auf der IAA zeigen die Stuttgarter die B-Klasse Electric Drive, die mit erstaunlichen Kennzahlen an den Start geht. Die Reichweite gibt Mercedes mit rund 200 Kilometern an. Der 130 kW starke Elektromotor, der ein maximales Drehmoment von 340 Newtonmeter abruft, bringt die B-Klasse in 7,9 Sekunden auf 100 km/h. "Wir verwenden in der B-Klasse Electric Drive den kompletten Antriebsstrang inklusive der Lithium-Ionen-Batterie aus dem Model S unseres Partners Tesla. Wir haben Tesla inside - also einen Antrieb aus der Luxusklasse", so Weber. Die vollelektrische Limousine Model S startet in Deutschland mit 71.400 Euro. Dafür erhält der Kunde ein Auto mit Sportwagenwerten und laut Firmenangaben eine Reichweite von 375 Kilometern.
Mercedes nutzt für die Elektro-Version die Front-Antriebsarchitektur der konventionell angetriebenen B-Klasse. Im Unterboden - im so genannten Energy Space, der aus dem Sandwich-Konzept der Vorgängerbaureihe hervorgegangen ist - werden die Batterien untergebracht. Dadurch behält der Fünfsitzer den bekannten Innen- und Kofferraum der herkömmlichen B-Klasse. Im Gegensatz dazu hat BMW mit dem i3 ein von Grund auf neues Modell speziell für die Elektromobilität entwickelt. Um Gewicht zu sparen, verwenden die Münchner eine Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff. Das auf den Transport von vier Personen ausgelegte Modell, das ein Segment unter der kompakten B-Klasse rangiert, wird von einem 125 kW starken E-Motor angetrieben. Die Reichweite gibt BMW mit 130 bis 160 Kilometern an. Der e-up von VW verfügt über einen Elektromotor mit 60 kW und soll 160 Kilometer weit kommen.Elektrische B-Klasse
200 Kilometer Reichweite
Mercedes zeigt auf der IAA zum ersten Mal die B-Klasse Electric Drive, die mit erstaunlichen Leistungsmerkmalen gegenüber den Konkurrenten BMW i3, dem elektrischen VW up sowie der kommenden Elektro-Version des Golf punkten soll. Dabei spielt der Elektro-Auto-Pionier Tesla eine entscheidende Rolle.
Mercedes B-Klasse kommt zuerst in den USA
Die Elektro-B-Klasse kommt im Frühjahr 2014 zunächst in den USA und im Herbst zur Modellpflege der Baureihe in Europa auf den Markt. Die Preise stehen noch nicht fest, sollen sich aber an den Konkurrenten orientieren. Auf einen Range Extender, wie ihn BMW beim i3 anbietet, will Mercedes verzichten.
Bei den Informations- und Kommunikationssystemen bietet die elektrische B-Klasse serienmäßig das System Audio 20 mit 14,7-Zentimeter-Farbbildschirm an. Über das mitgebrachte Smartphone verfügt das Fahrzeug über einen Zugriff auf den Backend-Server von Mercedes und entsprechende Online-Services. Für die Navigation sorgt der bekannte Becker MAP PILOT. Auf Wunsch steht auch das Multimedia-System Comand Online mit Internetzugang zur VerfügungEbenfalls zur Grundausstattung gehört die radargestützte Kollisionswarnung Collison Prevention Assist mit adaptivem Bremsassistenten. Dieses Assistenzsystem warnt den Fahrer optisch und akustisch vor erkannten Hindernissen, bereitet ihn auf die Bremsung vor und unterstützt ihn situationsgerecht bei der Bremsung.