Filderstadt. All for One Steeb will im laufenden Geschäftsjahr (per Oktober 2012/2013) weiter wachsen und die Gewinnmarge stabil halten. "Wir rechnen mit einem Umsatz von mindestens 170 Millionen Euro", kündigte Finanzchef Stefan Land auf der Bilanzpressekonferenz an. Dieses Niveau sei aber noch ausbaufähig. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll bei fünf Prozent verharren. "Wir haben uns für dieses Geschäftsjahr hohe Investitionen vorgenommen - etwa in das Know-how und den Ausbau unserer regionalen Geschäfte", so der Manager weiter. Wie sich das Unternehmen mittelfristig konkret aufstellt, können Automobilwoche-Abonnenten im geschlossenen Business-Bereich nachlesen.
All for One Steeb ist ein SAP-Systemhaus, das stark auf die mittelständische Fertigungsindustrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz fokussiert ist. Im Ranking der Automobilwoche liegt das Unternehmen mit Sitz in Filderstadt bei Stuttgart mit einem Umsatz von 31 Millionen Euro im Jahr 2011 an Nummer 13 der 25 größten IT-Dienstleister für die Autoindustrie in Deutschland.All for One Steeb rechnet mit stabiler Gewinnmarge
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat All for One Steeb den Umsatz um mehr als 70 Prozent auf 153,2 Millionen Euro gesteigert. "Das organische Wachstum belief sich auf über 20 Prozent. Das ist für ein Unternehmen unserer Größenordnung sehr viel", betonte Land. Das EBIT legte um 26 Prozent auf 6,0 Millionen Euro zu. Die EBIT-Marge ging von 5,2 auf 3,9 Prozent zurück. Verantwortlich dafür waren laut Land die Einmalkosten für die Übernahme von Steeb, die bei 2,9 Millionen Euro lagen. "Ohne diese Belastung wäre unsere Marge auf über fünf Prozent gestiegen", so der Finanzchef. Der Vorsteuergewinn stagnierte bei 5,0 Millionen Euro. Auch hier wirkte sich die Akquisition aus: Weil der Zukauf mit Fremdkapital finanziert wurde, fielen Zinsen von 0,9 Millionen Euro an, während im Geschäftsjahr zuvor ein Zinsertrag verbucht worden war. Das Nettoergebnis brach um 42 Prozent auf 4,2 Millionen Euro ein. Im Geschäftsjahr 2010/2011 hatte All for One Steeb von einem Sonderertrag aus einer Desinvestition profitiert und eine Steuerrückerstattung erhalten. Nun hat das Unternehmen im Fiskaljahr 2011/2012 insgesamt 1,8 Millionen Steuern gezahlt.
Die Akquisition von Steeb hatte starke Auswirkungen auf die Bilanz: Nachdem das Unternehmen einen Konsortialkredit von 32 Millionen Euro aufgenommen hat, weist All for One Steeb nun eine Nettoverschuldung von 12,3 Millionen Euro aus. Im Geschäftsjahr davor hatte die Nettoliquidität noch 12,6 Millionen Euro betragen. Damit sank auch die Eigenkapitalquote von 59 auf 35 Prozent. "Das ist von uns so geplant, weil eine so hohe Eigenkapitalquote ineffizient ist", so Land. Nun seien die Kennzahlen in "einer vernünftigen Größenordnung".