Wiesbaden. Die in der Softwarebranche schon seit Jahren genutzten agilen Entwicklungsmethoden setzen sich zunehmend auch in der Automobilindustrie durch – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Wiesbadener Technologie- und Innovationsberatungsgesellschaft Invensity. Als Hauptgrund für diese Entwicklung sieht Matthias Welge, Leiter des Ressorts Projektmanagement bei Invensity, den wachsenden Druck aus der Unterhaltungsindustrie: "Automobilhersteller stehen heute im direkten Wettbewerb mit Anbietern wie Apple, Samsung oder Sony. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sie sich den kurzen Entwicklungszyklen der Unterhaltungsriesen anpassen – fünf Jahre Entwicklungszeit für ein Autoradio sind heute längst nicht mehr haltbar."
Die Invensity GmbH ist eine Technologie- und Innovationsberatung mit internationaler Ausrichtung. Invensity hat in Deutschland Niederlassungen in Wiesbaden, München und Düsseldorf. Aufgrund der langen Entwicklungsprozesse in der Automobilbranche sind vor allem die integrierten Multimediasysteme bis zur Serienreife eines Fahrzeugs oft bereits veraltet, erklärt Welge: "In weiten Teilen hinkt die Automobilindustrie Herstellern wie Apple oder Samsung innovations- und entwicklungstechnisch noch deutlich hinterher. Die starren Gerüste konventioneller Entwicklungsmethoden stoßen heute schnell an ihre Grenzen – das spüren auch die Entscheidungsträger der Automobilbranche." Laut Invensity-Studie steigert agiles Projektmanagement die Innovationskraft und Produktqualität von Unternehmen maßgeblich. Produkte lassen sich jederzeit flexibel an neue Trends und Kundenbedürfnisse anpassen. "Die bisher übliche Praxis, den Produktlebenszyklus von Autos durch nachträgliche Facelifts um 2-3 Jahre zu verlängern, könnte durch den gezielten Einsatz agiler Methoden schon bald der Vergangenheit angehören. Hersteller können so in jedem Modelljahr echte Neuerungen einführen und Fahrzeuge auf den Markt bringen, die durchweg dem aktuellen Stand der Technik entsprechen", so Welge.Apple und Samsung setzen Autohersteller unter Druck
Um bei vernetzten Navigations- und Infotainmentsystemen konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sich die Hersteller den kurzen Entwicklungszyklen der Unterhaltungsriesen anpassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Technologie- und Innovationsberatungsgesellschaft Invensity.