Audi: Neues Elektromodell im Einstiegssegment geplant

Bei seinem Auftritt auf der Betriebsversammlung in Ingolstadt konkretisierte Audi-Chef Gernot Döllner die Pläne zum Bau eines neuen Elektromodells im Einstiegssegment. Die Details.

Mittwoch, 6. März 2024, 16.09 Uhr

Foto: Audi

Audi-CEO Gernot Döllner übernahm am 1. September die Geschäfte von Markus Duesmann. Den von seinem Vorgänger angekündigten Einstiegs-Stromer wird der ehemalige Porsche-Baureihenleiter und Volkswagen-Konzernstratege fertigstellen und auf den Markt bringen

Fast genau ein Jahr herrschte Funkstille über das Projekt: Auf der Jahrespressekonferenz im März 2023 sprach der damalige Audi-Chef Markus Duesmann erstmals über ein neues Elektro-Einstiegsmodell unterhalb des bisherigen Einstiegsangebots Q4 e-tron. Nach dem Abgang von Duesmann im vergangenen Sommer geriet das Modell vorerst in Vergessenheit. Nachfolger Gernot Döllner lieferte auf der ersten Betriebsversammlung des Jahres in Ingolstadt jetzt erstmals neue Details.

So sagte Döllner vor rund 5500 Beschäftigten des Stammwerks: "Mit der Q6 e-tron- und A6 e-tron-Familie kommt E-Mobilität ab diesem Jahr erstmals aus Ingolstadt. Der Q6 e-tron auf Basis der neuen Premium Platform Electric ist der nächste Technologiesprung für die elektrische Mobilität von Audi. Mittelfristig werden wir darüber hinaus ein weiteres rein elektrisches Modell am Standort produzieren."

Audis Betriebsratschef Jörg Schlagbauer lobte die Entscheidung: "Wir haben als Betriebsrat für dieses Fahrzeug seit Jahren gekämpft und es für Audi und das Werk Ingolstadt gefordert. Die Kriterien für einen positiven Beschluss waren von Anfang an klar formuliert. Wirtschaftlichkeit und technologische Wettbewerbsfähigkeit müssen gewährleistet sein.“

Nach Informationen der Automobilwoche wird das neue Modell im Kompakt-Segment angesiedelt und soll ähnliche Abmessungen haben wie der aktuelle Audi A3. Dafür arbeitet Audi an einem neuen Karosseriekonzept. Als Plattform soll Volkswagens MEB-Baukasten genutzt werden, der auch schon die Architektur für den bisherigen Elektro-Einsteiger Q4 e-tron bereitstellt.

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Team Audi (v.l.n.r.) vor dem Rallye Dakar RS Q e-tron: Personalvorstand Xavier Ros, Stv. BR-Vorsitzende Karola Frank, Dakar-Sieger Lucas Cruz, Audi CEO Gernot Döllner, Dakar-Sieger Carlos Sainz, Betriebsratsvorsitzender Jörg Schlagbauer mit den Rennfahrern Emil Bergkvist, Stéphane Peterhansel und Edouard Boulanger. Das Team hatte für Audi im Januar den Gesamtsieg bei der Rallye Dakar geholt

Den Zuschlag für die Produktion des Modells erhielt jetzt das Stammwerk in Ingolstadt. In der Audi-Heimat läuft aktuell schon das erste PPE-Modell Q6 e-tron vom Band. Auch die erste Elektro-Limousine von Audi, der A6 e-tron, soll auf der PPE-Plattform ebenfalls aus Ingolstadt kommen. Ab 2028 wird das wichtigste Audi-Werk dann nur noch Elektroautos bauen.

Einen Startschuss für die Produktion des Einstiegs-Stromers verriet Gernot Döllner auf der Betriebsversammlung noch nicht. Klar ist nur: Im Fokus steht zunächst der Anlauf der ersten beiden Audi-PPE-Modelle Q6 e-tron und A6 e-tron, sowie die neue (und letzte) Verbrenner-Generation für unter anderem den A4 (unter dem neuen Namen A5) in Neckarsulm. Das neue Einstiegsmodell erscheint dann zwischen PPE-Start (2024/2025) und den ersten Audi-Modellen auf der neuen SSP-Konzernplattform (ab 2027/2028), die seit kurzem in Zusammenarbeit mit Volkswagen im neuen Software-Defined-Vehicle-Hub des Konzerns unter Aufsicht der Software-Schmiede Cariad entstehen.

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