Berlin. Thomas Hausch, Vice President und Managing Director des Nissan Center Europe, hat eindringlich an Autohersteller, Fahrzeughändler und politische Institutionen appelliert, die Förderung der Elektromobilität in Deutschland mit vereinten Kräften voranzutreiben. "Lasst uns gemeinsam den Protektionismus des Schreckens beenden!", sagte der Manager auf dem Automobilwoche Kongress in Berlin mit Blick auf die zahlreichen Hemmnisse, die einer stärkeren Verbreitung rein elektrischer Fahrzeuge derzeit noch entgegenstehen. Als Beispiel hierfür führte Hausch die seiner Einschätzung nach einseitige Förderung bestimmter Stromladesysteme an, die deutsche Hersteller hierzulande bevorzugten.
Der japanische Autobauer Nissan ist auf dem deutschen Markt mit dem Stromer Leaf, einem Kompaktwagen, und dem Kastenwagen E-NV 200 im Sektor der E-Mobile vertreten und stuft sich Hausch zufolge selbst als Vorreiter der alternativen Antriebsart ein. Zur weiteren Belebung des Geschäfts mit strombetriebenen Modellen hatte Nissan in Deutschland vor Kurzem die kostenlose Abgabe von Batteriestrom an über 400 Ladepunkten in ganz Deutschland eingeführt. "Wir wollen den Erfolg von Toyota wiederholen, den der Wettbewerber mit seinen Hybridautos eingefahren hat", so Hausch. "Nissan allerdings strebt dies mit rein elektrisch angetriebenen Modellen an".
Als konkrete Forderungen zur Überwindung der Hürden in Sachen E-Mobilität nannte Hausch die landesweite Gratis-Lieferung von Ladestrom durch Energieversorger, Autobauer und deren Handelspartner. An die Adresse von Ländern und Kommunen richtete die Nissan-Führungskraft den Vorschlag, für E-Autos vermehrt Busspuren freizugeben sowie eine deutlich größere Anzahl von Park- und Ladeplätzen "zu finden und verteidigen" (Hausch). Vom Bund wiederum erwartet der Manager die Bereitstellung finanzieller Anreize für die Anschaffung von Stromern: "Es gilt, Elektrofahrzeuge zu fördern", so Hausch, "und zwar kurzfristig. Sehr kurzfristig".