Hamburg. Der Bremer Dienstleister BLG Logistics will seine Transportkapazitäten auf Straße und Schiene auf den Prüfstand stellen. Hintergrund ist das aktuell schwierige Umfeld für Geschäfte mit Autotransporten. "Der starke, hauptsächlich vom Export getriebene Aufschwung der Automobilproduktion in Deutschland und auch die Belebung des Marktes bei Importfahrzeugen stellt Hersteller, Importeure und Transportdienstleister derzeit vor große logistische Herausforderungen", heißt es bei BLG Logistics. "Bereits in den Jahren vor der Krise wurde die Transportbranche durch mehrere Wellen von Kostenerhöhungen geschwächt, die sich nicht hinreichend über Preisanpassungen ausgleichen ließen". Dazu zählten nach Angaben des Unternehmens die beiden Stufen der Einführung und Erhöhung der Lkw-Maut sowie die gesetzliche Neuregelung der Lenk- und Ruhezeiten. Hinzu kämen die ständig steigenden Preise für Dieselkraftstoff.
Nach einer BLG-Analyse wurde der Druck auf das Gewerbe seitens der Kunden im Zuge der als Krisenbeitrag geforderten Preissenkungen ab 2009 abermals verstärkt. In der Folge hätten etliche Transportunternehmen rote Zahlen geschrieben und ihre Investitionen in die Neu- und Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen streichen müssen. "Deshalb kamen in den letzten beiden Jahren kaum neue Autotransporter in Fahrt", so die Einschätzung von BLG Logistics. "In der Folge wurden vorhandene Kapazitäten durch fehlende Ersatzinvestitionen abgebaut. Trotz der seit 2010 steigenden Nachfrage nach Kapazitäten, die das Angebot deutlich überwiegt, konnten sich in der Branche bisher Zuversicht und Investitionsbereitschaft nicht wieder durchsetzen, da die Margen durch die erneuten Preissteigerungen für Dieselkraftstoffe noch stärker unter Druck geraten sind". Die Konsequenz nach Ansicht der Bremer Logistik-Experten: "Für eine partnerschaftliche Zukunft zwischen Herstellern und Transportdienstleistern wäre eine grundsätzliche Korrektur der Verhaltensweisen der Marktteilnehmer erforderlich, um den Investitionsstau möglichst schnell aufzulösen".