Blaichach. Bosch baut am Standort Blaichach 250 Stellen ab und investiert dort gleichzeitig 43 Millionen Euro. "Wir wollen den Standort fit machen für die Zukunft", so die Werkleiter Johannes Lauterbach und RupertHoellbacher in einer Pressemitteilung. In Blaichach ist das so genannte Leitwerk für Bremsregelsysteme wie ABS und ESP. Der Standort ist damit für Produktionsanläufe, neue Fertigungsmethoden und die Qualitätssicherung der Produkte verantwortlich. Außerdem wird hier für den europäischen Bedarf produziert. Die Nachfrageschwäche auf dem europäischen Automobilmarkt haben nun bei einigen Erzeugnisse zu einem hohen Wettbewerbs- und Preisdruck sowie zu einer insgesamt rückläufigen Werksauslastung geführt, begründet der Stuttgarter Automobilzulieferer den Stellenabbau. Es sei vorgesehen, die Beschäftigung einem geringeren Auftragsvolumen anzupassen. Bis Ende 2015 will Bosch rund 250 Stellen sozialverträglich - zum Beispiel über Vorruhestandsregelungen oder freiwillige Aufhebungsverträge - abbauen. Am Allgäuer Standort Blaichach arbeiten derzeit rund 3000 Beschäftigte.
Die europäische Pkw- und Lkw-Nachfrage liegt aufgrund der Euro-Krise am Boden. Dies dürfte bis 2020 anhalten, prognostiziert Bosch. Gleichzeitig leidet der Autozulieferer unter zu optimistisch geplanten Kapazitäten und zu hohen Kosten. Deshalb wurde jeder Standort aufgerufen, Vorschläge zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu erabeiten. Bislang wurde die Neuausrichtung des Starter- und Generatoren-Werks in Hildesheim bekannt: Dort wird die Volumenfertigung aufgegeben, was zu einem noch nicht genau bezifferbaren Stellenreduzierung führt. Der Kapazitätsabbau in der Kfz-Technik-Sparte dürfte damit noch längst nicht beendet sein. Bis 2015 soll der mit Abstand größte Geschäftsbereich von Bosch endlich die Zielrendite von acht Prozent schaffen. Im vergangenen Jahr betrug die operative Rendite gerade einmal 4,5 Prozent. Die Kfz-Technik-Sparte hat in den vergangenen zehn Jahren nur ein Mal die selbstgesteckte Messlatte übersprungen.Bremsregelsysteme
Bosch baut Stellen im Werk Blaichach ab
Bosch reduziert die Kapazitäten im deutschen Werk für ABS- und ESP-Systeme. Dies dürfte nicht der letzte Stellenabbau gewesen sein.
Keine marktfähigen Preise
Nun sollen in Blaichach die Produktivität erhöht und in allen Bereichen die Kosten gesenkt werden. "Die wesentlichen Abläufe und der Materialfluss sollen verbessert werden, um künftig wieder zu marktfähigen Preisen anbieten zu können und damit langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben", heißt es in der Pressemitteilung. Darüber hinaus will Bosch in diesem Jahr rund 43 Millionen Euro in neue Maschinen und Anlagen sowie für die neu gebaute Energieversorgungszentrale mit modernster Anlagentechnik investieren. Zudem entsteht in Blaichach zurzeit ein neues Bildungszentrum für angehende Facharbeiter.