Frankfurt. Bosch rechnet mittelfristig mit einer weltweit geringeren Autonachfrage und sieht sich selbst auf Kurs. In den kommenden Jahren werde die globale Autoproduktion im Durchschnitt nur um drei Prozent wachsen. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als vor der Finanzkrise. "Nordamerika und China werden weiter die Wachstumsmotoren sein, während Europa sich erst allmählich beleben wird", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner auf der Pressekonferenz des Stuttgarter Autombilzulieferers und Technologiekonzerns anlässlich der IAA in Frankfurt. Die Kfz-Technik-Sparte wird dem Manager zufolge im laufenden Jahr den Umsatz um rund fünf Prozent steigern und damit stärker wachsen als die weltweite Autoproduktion. Auf der Ertragsseite erwartet die Sparte eine Vorsteuerrendite von rund sechs Prozent in diesem Jahr. In der Gruppe liegt Bosch auf Kurs, das geplante Wachstum zwischen zwei und vier Prozent zu erreichen. "Den Ertrag verbessern wir ebenfalls plangemäß, auch wenn noch erhebliche Anstrengungen notwendig sind und uns die Photovoltaik-Sparte stark belastet", so Denner.
Der Bosch-Konzern, dessen Produkte vom Kühlschrank über Gartenscheren, Verpackungstechnik und Heizgeräten bis zur Dieseldirekteinspritzung und Halbleitern reichen, leidet schon seit Jahren unter Ineffizienz und mangelnder Profitabilität. Zwar wuchs das Unternehmen in den vergangenen 50 Jahren im Durchschnitt mit rund acht Prozent und liegt damit voll auf Kurs. Die angestrebte Zielrendite von acht Prozent vor Zinsen und Steuern schaffte Bosch in den letzten Jahren aber nur im Ausnahmefall. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 52,5 Milliarden Euro eine Umsatzrendite von gerade einmal 2,5 Prozent. Dabei drückte der Verlust von einer Milliarde Euro im Solargeschäft den Gewinn. Die Kfz-Technik-Sparte erzielte 31 Milliarden Euro Umsatz und zeigte eine operative Marge von 4,5 Prozent. Der Branchenschnitt bei Zulieferern liegt bei rund fünf bis sechs Prozent.Globale Autonachfrage
Bosch rechnet mit nachlassender Dynamik
Bosch will im laufenden Jahr den Umsatz um fünf Prozent steigern und damit schneller wachsen als der globale Markt. Auch die Profitabilität soll sich verbessern. Hier sind die Stuttgarter vom eigenen Anspruch aber noch ein gutes Stück entfernt.