Hildesheim. Bosch will das Starter- und Generatorenwerk in Hildesheim neu ausrichten und in diesem Zug auch Kapazitäten abbauen. "Wir sprechen mit den Arbeitnehmervertretern über die Zukunftsfähigkeit des Werkes", sagte ein Unternehmenssprecher des Stuttgarter Automobilzulieferers auf Nachfrage der Automobilwoche. Das Werk soll die Großserienfertigung aufgeben und stattdessen als so genanntes Leitwerk die Fertigungstechnologie für andere Standorte weltweit entwickeln. In diesem Zusammenhang wird auch die Kapazität reduziert werden. Der Stellenabbau soll dem Sprecher zufolge aber schrittweise und sozialverträglich gestaltet werden: "Es gibt keine Vorgabe, wie viele Arbeitsplätze konkret wegfallen sollen." Er dementierte damit einen Bericht in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), wonach Bosch in Hildesheim die Hälfte der Stellen streichen will.
Bosch beschäftigt am Standort Hildesheim in Entwicklung, Verwaltung, IT und Produktion insgesamt 3500 Mitarbeiter. Davon arbeiten 1300 im Starter-Werk, wo für den europäischen Bedarf praktisch aller Autohersteller große Elektromotoren - als Starter, Generatoren und Start-Stopp-Systeme - gefertigt werden. Rund 1300 sind in der Entwicklung der Geschäftseinheit Car Multimedia. Außerdem befindet sich am Standort das Joint Venture mit Autohersteller Daimler, in dem 250 Boschler Elektromotoren für Elektrofahrzeuge fertigen.Bosch richtet Starter-Werk in Hildesheim neu aus
Der Stuttgarter Autozulieferer Robert Bosch verhandelt mit den Arbeitnehmervertretern in Hildesheim über die Zukunft des Starter- und Generatorenwerks in Hildesheim. Dazu gehört auch ein Stellenabbau.
Kapazitätsabbau geplant
Weil der europäische Automarkt inzwischen auf einem Zwanzig-Jahres-Tief angelangt ist und Experten mittel- bis langfristig mit einer deutlich geringeren Nachfrage rechnen als bisher, will Bosch in Hildesheim aus der Großserienfertigung aussteigen und den Standort zum Leitwerk für Starter und Generatoren machen. Zu den Aufgaben eines Leitwerks gehört die Verantwortung für die Entwicklung von Fertigungsprozessen und für den Anlauf neuer Produkte. Dieses Know-how wird dann in Großserien-Werke an günstigeren Standorten in Europa oder dem Rest der Welt übertragen. Starter und Generatoren stehen als so genannte "Mee-too"-Produkte unter großem Preisdruck.
"Wir wollen aus dem Standort ein wissensbasiertes Leitwerk machen, das heißt, dass dort viel mehr High-Tech-Know-how aufgebaut werden muss", so der Sprecher. Bei den Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern gehe es nun darum, unter welchen Rahmenbedingungen die Neuausrichtung erfolgen kann. Der Stellenabbau solle unter anderem mit Maßnahmen wie Vorruhestand, Abfindungen sowie Wechsel an andere Standorte bewerkstelligt werden.