Citroëns Design-Golf DS4 soll massiv erobern

Köln. Citroen sieht in seiner Veredelungs-Baureihe DS noch viel Potenzial. An diesem Wochenende startet der Verkauf des neuen DS4, der auf dem im November gestarteten C4 beruht. Im Herbst folgt dann der DS5. Der "große" DS5 wird aber anders als beim DS3 und DS4 nicht auf der selben Plattform wie sein Pendant C5 aufbauen, nämlich auf der 3er-Plattform des PSA-Konzerns, sondern auf der kleineren 2-er Plattform, auf der nun auch der C4 und der DS4 stehen.

Die veredelte Version des C4 hat schon vor ihrem Marktstart mehrere Designpreise gewonnen. Entsprechend optimistisch ist Deutschlandchef Peter Weis: er rechnet in diesem Jahr noch mit rund 4000 DS4-Zulassungen in Deutschland, 2012 sollen es dann mindestens doppelt so viel sein.

Hauptaufgabe der DS-Linie ist es, das flaue Image der Franzosen wieder aufzupolieren - deshalb auch die gewagte Referenz an die "Göttin“ DS. Diesem Ziel kommt der kleine Bruder DS3 schon recht nahe: Europaweit kam er 2010 auf mehr Zulassungen als sein Rivale Mini. Seine Eroberungsrate lag bei 58 Prozent, in Deutschland bei 53 Prozent - ähnlich hoch soll sie beim DS4 ausfallen.

Die Basisversion "Chic“ beginnt bei 20.700 Euro, was ausstattungsbereinigt rund 2500 Euro über einem vergleichbaren C4 liegt. Serienmäßig positioniert sich der DS4 klar in der Komfort-Liga: In der Basisausführung an Bord ist unter anderem eine manuelle Klimaanlage, eine Geschwindigkeitsregelanlage, elektrische Fensterheber und eine Zentralverriegelung.

Die nächste Version "SoChic" wartet bereits mit Klimaautomatik, Bluetooth-Fernsprecheinrichung, Massagesitzen und dem Notrufsystem eTouch auf. Die Topversion "SportChic" verfügt darüber hinaus über zweifarbiges Leder, Toter-Winkel-Assistent, Parklückendetektor und 18-Zoll-Leichtmetallfelgen.

Auch bei der Motorisierung setzt Citroen auf einen deutlichen Abstand zur normalen C4-Version: Bei den Benzinern aus der BMW-Kooperation ist nun auch die Top-Version THP 200 mit 200 PS verfügbar, bei den Dieselaggregaten der HDi 165 mit 165 PS. Diese beiden Topmotoren sind allerdings nur in der jeweiligen Top-Ausstattung "SportChic" verfügbar, was den Preis in beiden Fällen auf selbstbewusste 28.400 Euro treibt.

Mutig gemacht hat die Franzosen bei ihrer Preisgestaltung die Erfahrung des DS3: Dort liegt nach Angaben von Sprecher Stephan Lützenkirchen der tatsächlich bestellte Durchschnittspreis 600 Euro über dem erwarteten Wert.

Citroen rechnet für Deutschland mit einem Anteil von 50 zu 50 bei Benziner- und Diesel-Versionen. Dabei dürfte der kleinere Diesel HDi 110 auf rund 25 Prozent kommen und der Top-Benziner THP 200 auf 15 Prozent.

Ein echtes Automatikgetriebe ist zum Start noch nicht verfügbar. Stattdessen offerieren die Franzosen sowohl eine Benziner- (THP 155) wie eine Dieselversion (HDi 110 Airdream) mit dem automatisierten Schaltgetriebe ESG6. In Deutschland traut der Importeur diesem Getriebe allerdings keinen durchdringenden Erfolg zu - in der Pressemappe zum DS4 wird dieses Getriebe sogar rundweg unterschlagen.

Dem Vernehmen nach aber arbeitet PSA an einem Doppelkupplungsgetriebe, das im Herbst mit dem neuen DS5 eingeführt wird und auch im DS4 verfügbar sein wird. Ein Einführungstermin für dieses Doppelkupplungsgetriebe im DS4 steht aber noch nicht fest.

Während die Komfort-Ausstattung mit Massagesitzen und Notruf-System als sehr hoch einzuschätzen ist, leistet sich der DS4 im Bereich der technischen Assistenten allerdings noch deutliche Lücken. Verfügbar sind zwar ein Parklückendetektor, ein Toter-Winkel-Assistent und ein Spurhalteassistent. Vergeblich sucht der Kunde allerdings nach optional erhältlichen Notbrems-, Einpark- oder intelligentem Lichtassistenten. Die tatsächlichen Ausstattungsquoten mit diesen optionalen Systemen seien einfach noch zu niedrig für eine lohnende Produktion, erklärt Citroen dazu.