Die Antriebssparte von Continental baut den Bereich Brennstoffzellentechnologie weiter aus. Im Rahmen einer strategischen Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz, Professur für Alternative Fahrzeugantriebe (ALF), wurde heute ein neues Labor für Brennstoffzellentechnologie eingeweiht.
“Brennstoffzellen auf Basis von Wasserstoff haben das Potenzial, ein wichtiger Teil des künftigen Mobilitäts-Mix zu werden. Deshalb intensivieren wir die Forschung und Entwicklung auf diesem Feld”, sagt Stephan Rebhan, Leiter Technologie & Innovation bei Continental, Bereich Powertrain.
Mit der TU Chemnitz habe man einen "hervorragenden Partner" für die Erprobung von Werkstoffen, Komponenten und ganzen Brennstoffzellensystemen gewonnen, so Rebhan weiter.
Herz der neuen Anlage ist ein Hochleistungsprüfstand zum dauerhaften Test von Antriebsleistungen bis zu 150 Kilowatt. Zukünftig besteht außerdem die Option, den Prüfstand bis auf 300 kW umzurüsten."Damit werden an der TU Chemnitz die Grundlagen für die Entwicklung von Brennstoffzellen und Brennstoffzellensystemen der nächsten Generation gelegt", so Lehrstuhlinhaber Thomas von Unwerth.
Elektroantriebe mit Brennstoffzelle werden als wichtige Option vor allem für größere Fahrzeuge und Nutzfahrzeuge mit hoher Reichweite erwartet. Um die Leistungsfähigkeit der Brennstoffzelle unter verschiedenen Bedingungen zu testen, ist der neue Prüfstand in der Lage, wechselnde Umweltbedingungen und Auslastungen zu simulieren, was für die Einschätzung der Leistungsfähigkeit einer Wasserstoffbrennstoffzelle essentiell ist.Die Tests erfolgen bei verschiedenen Temperaturen, Druckverhältnissen und Luftfeuchtigkeiten sowie mit Simulation verschiedener Belastungen, wie Fahrten im Gebirge oder mit zusätzlichem Gewicht. Erste Messaufgaben im Rahmen von Forschungsprojekten rund um innovative Werkstoffe für Brennstoffzellen laufen bereits und schaffen Grundlagen für die Serienfertigung von besonders effizienten und wirtschaftlichen Bauteilen und Komponenten.
Brennstoffzellenantriebe sind heute noch zu teuer für die Serie. Deshalb widmet sich eines der ersten beiden Continental-Projekte im Brennstoffzellenlabor der Entwicklung neuer sogenannter Bipolarplatten.Diese metallischen Platten sind ein zentraler Teil des Brennstoffzellenstapels (Stack). Sie verteilen die Gase und leiten den bei ihrer Reaktion entstehenden Strom ab.
„Ziel des Projektes ist die Vorbereitung einer Großserienfertigung neuer Bipolarplatten mit höherer Energiedichte, die kleinere Abmessungen und wirtschaftlichere Systeme ermöglichen“, erläutert Rebhan. Außerdem werden in einem zweiten Projekt Steuergeräte und Steuer-Algorithmen für den effizienten Betrieb von Brennstoffzellen entwickelt. (Mit Material von Continental)
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