Bietigheim-Bissingen. Der Lackieranlagenhersteller Dürr hat im zweiten Quartal bei rückläufigem Umsatz den Gewinn gesteigert. Dennoch sieht sich das Unternehmen in der Lage, die Jahresziele zu erreichen. "Dürr ist voll auf Kurs und hat seinen positiven Ergebnistrend fortgesetzt. Bei der Umsatzrealisierung erwarten wir im zweiten Halbjahr eine deutliche Beschleunigung", so Dürr-Chef Ralf Dieter. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, die Kapazitäten weiter auszubauen und dafür mehr Geld zu investieren.
Dürr gehört mit der Böblinger Eisenmann AG und der japanischen Taikisha zu den Top 3 Lackieranlagenherstellern weltweit. Im zweiten Quartal lag der Umsatz mit 589,2 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 600,9 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte hingegen um 8,2 Prozent auf 46,4 Millionen Euro zu. Die Marge betrug knapp 7,9 Prozent. Nach Steuern verdiente das in Bietigheim-Bissingen im Großraum Stuttgart ansässige Unternehmen 29,7 Millionen Euro nach 26,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Als Grund für den Ergebnisanstieg nannte Dieter die hohe Auslastung, Produktivitätssteigerungen und die Qualität der Auftragsabwicklung.Während die Nachfrage aus dem Automobilsektor laut Dürr anhaltend hoch war, nahmen die Bestellungen aus dem allgemeinen Maschinenbau ab. Der Auftragseingang des Konzerns ging von 725,2 auf 613,1 Millionen Euro zurück. Der Auftragsbestand liegt bei 2,457 Miliarden Euro - und damit über dem Wert aus dem Vorjahresquartal als 2,389 Milliarden im Orderbuch standen. Die Bestellungen sichern laut Dürr eine Auslastung bis weit in das Jahr 2014.Zulieferer optimistisch
Dürr steigert Gewinn und investiert mehr
Der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr profitierte im zweiten Quartal vor allem vom China- und Nordamerikageschäft. Kann das Unternehmen die Jahresziele erreichen?
Dürr übertrifft Renditeziele
Im zweiten Quartal übertraf Dürr im Konzern und den wichtigsten Geschäftsbereichen die eigenen Zielrenditen. Während für die Gruppe eine Zielmarge von sechs Prozent gilt, fuhr Dürr 7,9 Prozent ein. Im Lackieranlagengeschäft lag Dürr mit 8,4 Prozent deutlich über der selbstgesteckten Marke von sechs Prozent. Die Robotersparte schaffte mit 10,6 Prozent erstmals eine zweistellige Rendite. Für dieses Geschäft gilt ein Zielkorridor von acht bis zehn Prozent. Auch das Maschinenbaugeschäft zeigte sich mit einer Umsatzrendite von 7,5 Prozent stark. Das noch junge Geschäftsfeld Umwelttechnik wies 3,4 Prozent aus.
Im Gesamtjahr will Dürr weiter Erlöse zwischen 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro erzielen. Der Auftragseingang wird bei 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro erwartet, die EBIT-Marge soll zwischen 7,0 bis 7,5 Prozent liegen.Mit 45 bis 50 Euro will der Maschinen- und Anlagenbauer nun zehn Millionen Euro mehr investieren als ursprünglich geplant. Das Geld fließt unter anderem in den Ausbau der Standorte in China, Mexiko und am Firmensitz in Bietigheim-Bissingen. Dazu kommt die Erweiterung der deutschen Standorte Ochtrup (NRW) und Püttlingen (Saarland) sowie im polnischen Radom an. Außerdem kündigte Dürr den Bau eines Testzentrums für Lackiertechnik in Japan an. Ziel des Unternehmens ist es, dort nennenswert Fuß zu fassen und sich dadurch die künftige Wachstumsregion Südostasien zu erschließen, die von japanischen Autoherstellern dominiert wird.