"Es gibt fast keine Beschwerden"

Wolfsburg. In der Aufarbeitung von "Dieselgate" zeigt sich VW-Markenchef Herbert Diess persönlich angetan vom Fortgang der technischen Umrüstungen. "Die Kunden sind sehr zufrieden mit dem Fix", sagte der Topmanager im Rahmen der Präsentation des modellpflegten Volumenmodells Golf. "Es gibt fast keine Beschwerden". Demnach wurden bereits 1,3 Millionen Autos in den Werkstätten modifiziert – "und die Gesamtzahl nimmt Woche für Woche signifikant zu", so die Führungskraft von Volkswagen.

Diess zufolge sind bereits für mehr als 8,2 Millionen von insgesamt rund zehn Millionen vom Abgasskandal betroffene Autos entsprechende technische Abhilfemaßnahmen durch die jeweils zuständigen Behörden genehmigt worden. "Wir tun alles, um hier bis zum Ende dieses Jahres grünes Licht für alle Fahrzeuge in Europa zu bekommen", fügte das frühere BMW-Vorstandsmitglied an.

VW stehe vor "einigen ziemlich großen Herausforderungen", räumte Diess am Stammsitz des Unternehmens in Wolfsburg ein. Die zentrale Aufgabe sei, wieder das Vertrauen der Menschen zu erlangen. Für die Zukunft sei er rundum optimistisch. "Wir arbeiten mit guten Fortschritten daran, uns aus der Krise zu bewegen", so der Chef der Kernmarke.

Als Belege für seine Zuversicht nannte Diess unter anderem die Implementierung einer Organisation nach Baureihen innerhalb eines halben Jahres, das Aufsetzen von Turnaround-Programmen für Schlüsselregionen im Autogeschäft und die Präsentation des Volkswagen I. D., eines rein elektrisch betriebenen Konzeptfahrzeugs. Besonders große Hoffnungen setzt Diess auf den sogenannten Zukunftspakt, um den bei VW zwischen Leitung und Betriebsrat derzeit nach Kräften gerungen wird. "Das Vorhaben könnte der umfassendste Reformplan in der VW-Geschichte werden", erklärte der Topmanager, "und die Marke wettbewerbsfähiger sowie zukunftssicher machen".