Hamburg. Der US-amerikanische Elektrofahrzeugbauer Fisker hat den Großteil seiner Mitarbeiter entlassen. Etwa 150 von zuletzt noch 200 Mitarbeitern mussten am Freitag gehen, wie US-Medien berichteten. Das in finanziellen Schwierigkeiten steckende Unternehmen aus dem Bundesstaat Kalifornien habe "leider einen Punkt erreicht, wo eine drastische Reduzierung unserer Belegschaft nötig wurde", erklärte Fisker selbst in einer Mitteilung. Der Hersteller sucht weiterhin nach einem finanzkräftigen Partner oder Käufer.
Fisker ist neben Tesla einer der bekanntesten Spezialhersteller von Elektroautos. Das Unternehmen wurde 2007 von dem aus Dänemark stammenden Autodesigner Henrik Fisker und dem ehemaligen BMW-Manager Bernhard Koehler gegründet. Sie stellten den gut 100.000 Dollar teuren Elektro-Sportwagen Fisker Karma auf die Räder. Seit einigen Monaten allerdings steht die Produktion still, Fisker lieferte nur rund 2000 Fahrzeuge aus. Zuerst fror die US-Regierung einen Kredit ein, weil Fisker ein versprochenes Massenmodell bis heute nicht lieferte, dann ging der Batterielieferant pleite.Fisker lässt Gros der Belegschaft gehen
Der Hersteller von Elektroautos hat 150 seiner zuletzt noch 200 Mitarbeiter entlassen. Das Unternehmen benötigt dringend neue Finanzmittel. Allein dem Energieministerium der USA schuldet Fisker nahezu 200 Millionen Dollar.
Gerüchte über Finanzspritzen aus dem Reich der Mitte
Mitgründer Henrik Fisker hatte das Unternehmen erst kürzlich im Streit über die geschäftliche Strategie verlassen. Immer wieder gab es Spekulationen über den Einstieg chinesischer Geldgeber. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, seien jedoch Gespräche mit mindestens zwei Interessenten im vergangenen Monat gescheitert. Es werde über die Möglichkeit einer Insolvenz nachgedacht, schrieb die Zeitung weiter. Fisker zog seit 2007 über eine Milliarde Dollar an Investoren-Geldern an und steht beim US-Energieministerium noch mit 190 Millionen Dollar in der Kreide. Am 22. April wird eine Zahlung an die Regierung fällig. Wie hoch die Summe ist, wurde bislang nicht mitgeteilt.
Weltweit gelten das laufende und das kommende Jahr in der Autobranche als wegweisend für Erfolg oder Scheitern der Elektromobilität. Große Hoffnungen auf Strom-Mobile setzten etwa verschiedene Pkw-Bauer in China. Der in Europa dominierende VW-Konzern will noch 2013 die rein elektrisch betriebenen Serienmodelle E-Up und E-Golf anbieten. Und Elmar Degenhart, Chef des Fahrzeugzulieferers Continental aus der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover, forderte im Interview mit Automobilwoche: "In Deutschland müssen wir bei der E-Mobilität den Anspruch auf die Technologieführerschaft erheben und umsetzen". (Mit Material von dpa)
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