Die Parallelen sind unübersehbar und werden vor allem von seinen internen Kritikern aktuell öfter betont: Gernot Döllner, seit 1. September CEO von Audi, und sein legendärer Vorgänger Martin Winterkorn, Audi-Chef von 2002 bis 2006, seien sich in vielem ähnlich: Führungsstil, Entschlossenheit, Selbstbewusstsein. Dazu passt: In den kommenden Jahren könnte ausgerechnet Gernot Döllner mit Audi eine magische Marke überschreiten, für die sein einstiger Vorgänger Winterkorn vor über 20 Jahren den Grundstein legte.
Denn plötzlich ist der Absatz von zwei Millionen Fahrzeugen für Audi wieder in greifbarer Nähe. 1.895.240 Fahrzeuge lieferte Audi im Jahr 2023 weltweit an die Kunden aus. Die Schwelle der zwei Millionen Autos konnten die Ingolstädter noch nie in der Unternehmensgeschichte überklettern.
Schon einmal, im Jahr 2017, war der Premiumhersteller nah dran. Damals hatte Audi 1.878.100 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert, nur minimal weniger als im Rekordjahr 2023. Danach folgte allerdings eine misslungene Umstellung der Modelle auf den strengeren Abgasprüfzyklus WLTP. Dies verursachte ein Minus von 3,5 Prozent beim Gesamtabsatz 2018, gefolgt von einer nur leichten Steigerung um 1,8 Prozent im Jahr 2019.
Danach drückten Corona und Halbleiterkrise die Absätze bis 2022 wieder auf 1,61 Millionen Fahrzeuge – wegen hoher Preisdurchsetzung und dem starken Kundeninteresse an teuren Top-Modellen allerdings begleitet von einem Rekordergebnis von 7,6 Milliarden Euro Gewinn. Die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr legen die Ingolstädter am 19. März vor. Ein erneutes Rekordergebnis ist wahrscheinlich.