Das Diess-Beben bei Volkswagen sorgt für große Reaktionen in der deutschen Automobilindustrie. Der Vorstandsvorsitzende der Wolfsburger löst zum 1. September völlig überraschend seinen Vertrag auf. Nachfolger wird Porsche-Chef Oliver Blume, der VW zukünftig in Doppelfunktion mit seinen Aufgaben bei Porsche führt. Erste Reaktionen aus der Branche sind deutlich.
Daniela Cavallo, Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen, sagt: "Der Volkswagen-Konzern will aus dem historischen Wandel der Mobilitätswelt in führender Position gestärkt hervorgehen. Unser Anspruch ist es aber ebenso, dass dabei trotz der großen Herausforderungen auch in den kommenden Jahren Beschäftigungssicherung und Wirtschaftlichkeit gleichrangige Unternehmensziele bleiben. Denn wir müssen nicht nur unsere Produkte und Geschäftsmodelle transformieren, sondern ganz maßgeblich auch unsere Belegschaft. Unser Fokus als Arbeitnehmerseite ist dabei klar: Alle Kolleginnen und Kollegen müssen mitgenommen werden. Die heutigen Entscheidungen zahlen darauf ein."
In einem LinkedIn-Post dankte sie Herbert Diess, der zahlreiche Produktimpluse gesetzt habe und die klare Ausrichtung auf Elektromobilität auf den Weg gebracht habe. Von Blume erwartet sie vor allem, dass er die Transformation weiter vorantreibt -"mit einer Führungskultur, die den Teamgedanken in den Mittelpunkt stellt".
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann: "Die Veränderungsdynamik in der Automobilbranche ist enorm. Volkswagen ist dafür so gut aufgestellt wie kaum ein anderes Unternehmen der Branche. Der Konzern hat die Stärke, in diesen Zukunftsfragen die Spitzenposition zu erreichen. Nur so kann Volkswagen weiterhin neben seiner technologischen Favoritenrolle auch der sozialen Vorbildrolle gerecht werden. Die heute getroffenen Entscheidungen erlauben es, das Tempo hochzuhalten und den herausgearbeiteten Vorsprung zu nutzen.“