Nach der Verlängerung des Lockdowns bleibt der stationäre Autohandel zumindest bis Ende Januar geschlossen, Kfz-Werkstätten bleiben aufgrund ihrer Systemrelevanz geöffnet. Bei Maßnahmen darüber hinaus fürchtet der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) drastische Konsequenzen. "Ohne das Frühjahrsgeschäft drohen Pleiten im Handel und massive Probleme in der gesamten Automobilindustrie, sollte der Fahrzeugabsatz länger stocken", sagt ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. "Die Politik darf die hohe wirtschaftliche Bedeutung unserer Schlüsselbranche nicht aus den Augen verlieren."
Aus Sicht des Verbands ist eine Schließung der Ausstellungsräume zur Eindämmung der Pandemie nicht nötig. Denn Autohäuser mit ihren vergleichsweise großen Verkaufsflächen und der verhältnismäßig geringen Zahl gleichzeitig anwesender Kunden würden fast keine Rolle im Infektionsgeschehen spielen. Die Mindestabstände zwischen Personen würden problemlos eingehalten, Hygieneregeln sorgfältig befolgt, und es gäbe dort weder Schlangestehen noch Gedränge an der Kasse.
Der Verband verweist auf die Situation in Thüringen Ende vergangenen Jahres. Die Landesregierung hatte im Rahmen der Mitte Dezember beschlossenen Maßnahmen den Fahrzeughandel von der Schließung ausgenommen. In Baden-Württemberg gab es zudem Ausnahmeregelungen für Mischbetriebe mit Werkstatt und Handel.
Lesen Sie auch:
Verlängerter Lockdown: Wirtschaft fordert mehr Hilfen, Ökonomen sehen begrenzte Folgen
Online-Auktionshaus: Rexcar-Insolvenz ist nun offiziell
Trends in den Vertriebsnetzen: Deutschland hinkt dem Vorbild Großbritannien hinterher
Aus dem Datencenter:
Die 100 größten Autohändler in Deutschland 2019 nach Umsatz, verkaufte Neuwagen und Gebrauchtwagen