Alles hat seine Zeit. Der Landy, das Lieblingsauto der Queen, verließ nach ganzen 68 Dienstjahren zum letzten Mal das Band in Solihull. Ganz so viele Jahre weise ich nicht vor, wenn ich jetzt nach 21 Jahren die Brücke der Automobilwoche verlasse und die Arbeit aus meiner Gleichung streiche. Aber der jetzige Zeitpunkt erscheint mir passend. Denn zum einen sind viele Entscheidungen in Politik und Wirtschaft, und so auch in der Autobranche, immer stärker Ideologie- und Compliancegetrieben und immer seltener im Einklang mit der Realität. Und zum anderen ergeben für mich die letzten 21 Jahre mit Automobilwoche einen erfolgreichen, stimmigen Bogen, gespannt von einer wunderbaren Mannschaft: angefangen mit der Gründung im Februar 2001 und dem Launch des Prototyps beim ersten Cocktailempfang an 9/11 auf der IAA, der wohl noch allen in Erinnerung ist, die dieser ersten Automobilwoche-Veranstaltung beiwohnten.
Über die illustren Runden an der langen Tafel beim Triple A und anderen Preisverleihungen. Bis hin zum Stelldichein des Who’s who auf jedem Automobilwoche Kongress seit 2007. Dazwischen liegen bald 500 Ausgaben und eine enorme Fülle von exklusiven Sonderheften. Aber in erster Linie sehr viele schöne Begegnungen mit interessanten, wunderbaren Menschen, von denen etliche zu guten Bekannten, ja sogar Freunden wurden. Und die alle eines im Herzen tragen: das Automobil als faszinierendste Form der Fortbewegung.
Derzeit vollzieht die Branche ihren bislang radikalsten Wandel. Die Revolution erleben wir nicht nur bei den Antrieben und der Software. Sie findet auch im Retail statt. Ob dieser Umsturz und die stattfindende Neuordnung zum Besseren führen werden, wird sich erst noch zeigen. Ich wei nur eines: So Gott und der Regulierer will, werde ich ab jetzt viel Zeit am Steuer meines Landy verbringen, begleitet vom unverkennbaren Nageln des Dieselmotors – auf welchem Pfad auch immer.
Machen Sie es gut, bleiben Sie neugierig! Und bleiben Sie vor allem der Automobilwoche gewogen!