Stuttgart. Mann+Hummel hat im Geschäftsjahr 2012 besser abgeschnitten als noch im vergangenen September befürchtet: Die Erlöse des Ludwigsburger Filterherstellers stiegen um 5,8 Prozent auf 2,62 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 2,8 Prozent auf 146 Millionen Euro zu. Der Nettogewinn kletterte um 3,7 Prozent auf 95,6 Millionen Euro. "In diesem Jahr streben wir beim Umsatz einen neuen Bestwert an und wollen prozentual im mittleren einstelligen Bereich wachsen. Das Konzernergebnis erwarten wir in der Größenordnung des Vorjahres", so Mann+Hummel-Chef Alfred Weber, der sich ansonsten mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres zufrieden zeigte.
Der Familienkonzern hat im Frühjahr 2012 ein Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich und einen steigenden Gewinn in Aussicht gestellt. Im September hat das Unternehmen aufgrund der unsicheren Absatzmärkte allerdings vor einer möglicherweise schwächeren Geschäftsentwicklung gewarnt und einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro prognostiziert."Der Umsatzanstieg geht im Wesentlichen auf die positive Entwicklung im Erstausrüstungs- und Ersatzteilgeschäft Automotive zurück", so Frank Jehle, Finanzchef von Mann+Hummel. Die Erstausrüstung lieferte knapp 50 Prozent des Konzernumsatzes, der Aftermarket 38 Prozent und zwölf Prozent stammen aus Non-Automotive-Aktivitäten. Rückenwind erhielt das Unternehmen auch durch positive Währungseffekte, die insgesamt 53,6 Millionen Euro in die Kassen spülten. Aufgrund des Markteinbruchs in Europa gingen die Erlöse des Filterherstellers in Europa um 23 Millionen Euro auf 841 Millionen Euro zurück. Dies entspricht einem Konzernanteil von 31 Prozent. "Die Aussichten für die französische Volkswirtschaft und deren Pkw-Markt sind eher düster", so Jehle. In Deutschland (Anteil 24 Prozent) legte der Umsatz von 609 auf 627 Millionen Euro zu. Auch in Amerika (26 Prozent) und Asien (18 Prozent) legten die Erlöse auf 677 Millionen bzw 476 Millionen Euro zu.Trotz des Wachstums verschlechterte sich die Umsatzrendite von 5,7 auf 5,6 Prozent. Im Jahr 2010 hatte die operative Marge noch 6,8 Prozent betragen. Die Zielrendite des Konzerns liegt bei sechs Prozent. "Wir wollen sie so schnell es geht erreichen, aber das werden wir dieses Jahr nicht schaffen", so Weber. Grund für den Rückgang der Profitabilität sind hohe Investitionen etwa in neue Werke. So hat Mann+Hummel im vergangenen Jahr zum Beispiel in Thailand ein neue Fabrik eröffnet. "In der Anfangsphase sind die neuen Standorte noch gering ausgelastet. Mit Blick auf unser geplantes Wachstum nehmen wir eine vorübergehende Ergebnisbelastung in Kauf", unterstreicht Jehle.Mann+Hummel rechnet 2013 mit Umsatzplus und stagnierendem Gewinn
Der Ludwigsburger Filterspezialist hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz um 5,8 Prozent und den Gewinn um 2,8 Prozent gesteigert. Der Zulieferer kündigte eine der größten Investitionen in der Unternehmensgeschichte an.
Neues Technologiezentrum
Auf der Bilanzpressekonferenz kündigte Mann+Hummel eine der größten Investitionen der Unternehmensgeschichte an: In den Neubau eines Technologiezentrums in Ludwigsburg will das Unternehmen in den nächsten drei Jahren über 30 Millionen Euro investieren. "Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Mann+Hummel nicht nur eine erfolgreiche Gegenwart hat, sondern vor allem eine vielversprechende Zukunft. Ludwigsburg wird damit noch stärker zu einem Innovationsmotor, der Forschung und Entwicklung und die strategische Ausrichtung des Konzerns weltweit antreibt", so Weber.
Zu den strategischen Zielen des Konzerns gehört seit 2011 der Ausbau des Umsatzes auf mindestens 3,4 Milliarden Euro. Dazu sollen alle Bereiche wie das Industrie- und das Wasserfiltrationsgeschäft wachsen, die Autmotive-Aktivitäten sollen überproportional zulegen. Dann soll Europa 50 Prozent zum Umsatz beitrage, Amerika und Asien je 25 Prozent."Im akutellen Geschäftsjahr wollen wir unseren Erfolgskurs fortsetzen. Die Voraussetzungen dafür sind gut, zumal wir 2012 entscheidende Weichen richtig gestellt haben und für 2013 positive konjunkturelle Signale erkennen können", so Weber.