Sindelfingen. Rund ein Jahr nach der offiziellen Trennung von Daimler will Entwicklungsdienstleister MBtech einen neuen Hauptsitz bauen. Geplant ist, verschiedene Standorte im Großraum Sindelfingen und einen Großteil der rund 1500 Mitarbeiter zusammenzuführen. Die neue Zentrale soll auf dem so genannten Flugfeld Sindelfingen/Böblingen entstehen und bis 2015 bezogen werden. "Unser Schlüsselkunde Daimler ist nur wenige Meter Luftlinie entfernt, sodass wir die gute Zusammenarbeit fortsetzen können. Gleichzeitig haben wir die Chance, durch unseren eigenen, unabhängigen Standort auch unsere anderen Kunden optimal zu bedienen", so Harald Keller, CEO der MBtech Group.
Daimler hat im Dezember 2011 den mehrheitlichen Verkauf von MBtech an Akka vereinbart. Akka erwarb 65 Prozent an der in Sindelfingen ansässigen Daimler-Tochter. Der Autohersteller bleibt mit 35 Prozent langfristig beteiligt und will auch weiter bei der Führung der MBtech Group mitreden. Das Closing erfolgte im April 2012. In Sindelfingen befindet sich das weltweit größte Pkw-Werk von Daimler und die Pkw-Entwicklung. MBtech hat praktisch nur für den Daimler-Konzern entwickelt, externe Kunden gab es kaum. Mit dem Verkauf will der Stuttgarter Autohersteller die notwendige Distanz herstellen, so dass der Engineering-Dienstleister eigenständig am Markt agieren kann, wettbewerbsfähig wird und auch bei der Profitabilität branchenübliche Werte erreicht."Wir sind seit der Gründung der MBtech 1995 schnell gewachsen und so mussten wir nach und nach verschiedene Flächen anmieten", so Christoph Schmidt-Arnold, CFO der MBtech Group. "Schon seit längerem suchen wir nach einem neuen Standort hier in der Region, um unsere Flächen zu bündeln. Wir sind sehr froh, auf dem Flugfeld einen repräsentativen Firmensitz und ein attraktives Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter schaffen zu können."MBtech baut neuen Hauptsitz
Der Entwicklungsdienstleister will verschiedene Standorte im Großraum Sindelfingen zusammenfassen und bis 2015 die neue Zentrale beziehen. MBtech gehört mehrheitlich dem französichen Engineeringdienstleister Akka, Daimler hält 35 Prozent.
Bessere Verzahnung
Vorgesehen sind der Bau von Büro-, Produktions-, Service-, Werkstatt- und Laborflächen sowie einer Parkgarage mit mindestens 680 Stellplätzen. Ein Betriebskindergarten soll es den Beschäftigten ermöglichen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Auf einem Teilstück des Quartiers 42 soll der neue Firmenhauptsitz mit Verwaltungsgebäuden entstehen. Auf einem angrenzenden Grundstück wird eine Kombination aus Büro- und Werkstattflächen errichtet werden. Insgesamt sollen etwa 10.000 m˛ Werkstattflächen und 21.000 m˛ Büroflächen gebaut werden.
"Wir erhalten hier zudem die Möglichkeit, unsere Entwicklungstätigkeit eng zu verzahnen mit der Arbeit an Innovationsthemen durch die neu gegründete Akka Research. Diese wird dort ebenfalls angesiedelt. Gerade die kurzen Wege, der schnelle Austausch unter den Kollegen und Fachbereichen sind ein wichtiger Faktor für uns", so Keller.