Hamburg. Der Fahrzeugproduzent Opel hat mit einer geharnischten Stellungnahme auf den Wirbel um verpönte Praktiken der österreichischen Agentur Modern Mind Marketing reagiert. Das in der Landeshauptstadt Wien ansässige Unternehmen hatte bezahlte Mitarbeiter unter falschen Namen und mit verschleierten Identitäten Medienberichten zufolge Tausende Kommentare und Beiträge in Foren und auf Nachrichten-Webseiten erstellen lassen, um etwa Autos von Opel, medizinische Präparate von Bayer, Sigma-Kameras und TUI-Reisen zu bewerben, ohne den werblichen Charakter der Beiträge entsprechend zu kennzeichnen. "Die Blogs und Kommentare lesen sich allesamt wie die Beiträge von Nutzern ohne besondere Interessen", hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet. "Das Gegenteil ist der Fall". Aufgedeckt worden war die in Industriekreisen und unter Verbrauchern äußerst umstrittene Vorgehensweise von dem österreichischen Magazin Datum.
Ein Sprecher von Opel Austria erklärte inzwischen: „Wir können bestätigen, dass die im Artikel genannte Agentur in der Vergangenheit für Opel gearbeitet hat. Die Zusammenarbeit dauerte neun Monate und wurde 2012 beendet. Mittlerweile gibt es keinerlei Verbindungen mehr von Opel zu dieser Agentur". Zugleich ließ die österreichische Landesgesellschaft betonen: "Gestellte Produktbewertungen im Netz widersprechen den Grundsätzen unserer Unternehmenspolitik und -kultur in höchstem Maße. Die Auftraggeber bei Opel Austria und deren Vorgesetzte in der Firmenzentrale haben allesamt das Unternehmen verlassen". Der unmissverständliche Schlusssatz des Sprechers: "Die Produkte der Adam Opel AG überzeugen Kunden alleine durch ihre Qualität".