Berlin. Bei der Vorstellung des neuen Volkswagen Golf in der deutschen Kapitale hatte Automobilwoche die Gelegenheit, einige Fragen an Ferdinand Piech zu richten, den Vorsitzenden des VW-Aufsichtsrats. Er sei den neuen Kompaktwagen der Wolfsburger Kernmarke bisher noch nicht selbst gefahren, erklärte Piech gleich zu Beginn der Unterhaltung. Ein konkretes Urteil über die aus einer Sicht wesentlichen Verbesserungen der siebten Generation könne er erst nach ausgiebigen Testtouren abgeben. Allerdings sei er schon jetzt von den Qualitäten des Fahrzeugs zutiefst überzeugt: "Es wird gut".
Auf die Frage nach den wichtigsten Konkurrenten, die er bei VW im Blick habe, sagte der Konzernpatriarch kurz und knapp: "Keinen". Nach einer kurzen Pause fügte er jedoch an: "Nur unsere eigenen Marken". Der Wettbewerb spiele sich "im Markt vor Kunde ab", so Piech, "und da scheinen wir nicht schlecht dazustehen". Auf den Einwand eines Journalisten, dass der Zustand der angeschlagenen spanischen VW-Marke Seat ihm doch Sorgen bereiten müsse, konterte Piech: "Es ist im Konzern mit vielen Marken wie mit vielen Kindern – man kann auch mit einem schwächeren leben". Insgesamt elf der zwölf VW-Label seien "in den schwarzen oder sogar deutlich schwarzen Zahlen", so Piechs Erklärung. "Da erträgt man auch ein krankes Kind".Die abschließende Frage an Piech lautete, worin nach seiner persönlichen Analyse die größte Gefahr für den seit Jahren vom Erfolg verwöhnten VW-Konzern besteht. In seinem gewohnt konzisen Stil gab der Aufsichtsratschef zur Antwort: "Hochnäsigkeit in den eigenen Reihen". Auch die anwesenden VW-Manager werden es mit höchstem Interesse vernommen haben.Piech: "Hochnäsigkeit" ist größte Gefahr
Bei der Präsentation des Golf VII in Berlin konnte Automobilwoche mit dem VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piech sprechen. Den neuen Kompaktwagen von Volkswagen sei er bisher noch nicht gefahren, so der Konzernpatriarch. Er sei aber überzeugt: "Es wird gut". Das bedeutendste Risiko für das erfolgsverwöhnte Unternehmen sieht Piech in einer Überheblichkeit des eigenen Teams.
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