Kennen sie noch Mike Krüger und seinen größten Hit? Dann wird es Zeit, diesen 80er Jahre-Song aus den Tiefen des Internets zu graben und in die Playlist des neusten Porsches zu laden – auch wenn er noch so albern ist. Denn wer den 718 Spyder RS gebührend genießen will, der muss erst den Nippel durch die Lasche ziehen und an der kleinen Kurbel ganz nach oben drehen… So oder so ähnlich jedenfalls funktioniert die Prozedur, mit der man das Notverdeck herunter nestelt und den schärfsten Boxster aller Zeiten erst in den Aggregatszustand des größten Genusses bringt.
Dann nämlich kann man das Verdeck am besten gleich zu Hause lassen und spart so noch einmal ein paar Kilo, was die puristische Seite dieses Porsches betont. Und vor allem gibt es dann wirklich nichts mehr, was Mensch und Maschine trennt. Und weil durch die speziellen Lufteinlässe direkt im Nacken eine ganz besondere Maschine schnorchelt und unmittelbar hinter den Sitzen mit bis zu 9.000 Touren tobt, ist das ein Erlebnis, das selbst eine derart erlebnisorientierte Marke wie Porsche nicht oft zu bieten hat.
Klar ist das Gefummel mit Nippel und Lasche nervig und kostet bisweilen auch mal einen Fingernagel. Das wissen auch die Entwickler um GT-Papst Andreas Preuninger. Nicht umsonst pappt im Auto ein QR-Code, der direkt zu einem Online-Tutorial führt. Aber erstens zeugt das von den ernsthaften Diät-Absichten, die Preuninger & Co bei diesem Auto an den Tag gelegt und so gegenüber dem auch nicht gerade übergewichtigen 718 Spyder noch einmal 40 Kilo gespart haben. Und zweitens ist dieses Fummelverdeck mehr noch als der 4,0 Liter große und glatte 500 PS starke große Sauger aus dem 911 GT3 der beste Beweis dafür, dass sie keinen Aufwand gescheut haben bei der Entwicklung und keine Kompromisse eingehen wollten.