Paris. Porsche oder Audi könnten künftig in der Formel 1 an den Start gehen. Das deutete der neue Porsche-Chef Matthias Müller an: Es sei nicht sinnvoll, dass Audi und Porsche in der der Le-Mans-Rennklasse LMP1 gegeneinander fahren, sagte Müller. "Wir müssen überdenken, ob es nicht sinnvoller ist, wenn eine der Marken in Le Mans startet, die andere in der Formel 1.“ Beide Marken, die zum VW-Konzern gehören, sollten diese Frage in nächster Zeit diskutieren, regte Müller an, denn: "Für Porsche gehört Motorsport zum Markenkern.“
Der neue Porsche-Chef war lange bei Audi und zuletzt für die Produktplanung im VW-Konzern verantwortlich. Porsche arbeitet seit längerem an einem Rennwagen für die LMP1-Klasse, der in Le Mans starten soll. Audi hatte das Rennen im Juni gewonnen und wollte sein Engagement in der populären Rennserie fortsetzen.
Bisher hatte sich VW-Patriarch Ferdinand Piech stets gegen ein Formel-1-Engagement des VW-Konzerns ausgesprochen. Sein Argument: Einem großen Autokonzern werde dort nur das Geld aus der Tasche gezogen. Doch gesunkene Kosten und neue technische Möglichkeiten könnten Audi oder Porsche einen Einstieg in die Formel 1 erleichtern. So wird offenbar hinter den Kulissen der FIA diskutiert, ob Allradantrieb für Formel-1-Fahrzeuge zugelassen wird. Damit könnte Audi dort seinen Quattro-Antrieb in Szene setzen.
Möglich ist aber auch, dass Porsche in die Formel 1 zurückkehrt: Die Zuffenhausener hatten sich Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre erfolgreich als Motorenlieferant engagiert und sogar den Weltmeistertitel errungen. Auch kommerziell war das Engagement erfolgreich: Nach eigenen Angaben hat Porsche mit seinen Motoren in der Formel 1 Geld verdient.